Handball: Negativbilanz spricht für sich

Für den TV Beyeröhde ist die Saison nach der Niederlage in Erfurt beendet. Der Abstieg konnte nicht vermieden werden.

"Respekt vor den Beyeröhderinnen, die uns einen tollen Fight geliefert haben." Erfurts Trainer-Fuchs Dago Leukefeld sprach nach dem 31:26-Erfolg seiner Mannschaft das aus, was fast alle Trainer in den 21Spielen vorher über den Absteiger gesagt hatten. Doch 4:40-Punkte und 559:714- Tore reichten bei weitem nicht, um das Klassenziel zu schaffen.

Rückblende: Vor elf Monaten wurde der TV Beyeröhde mit 17Verlustpunkten Nordmeister (ein Jahr zuvor war er mit sieben "Miesen" nur Zweiter geworden) und scheiterte im ersten Play-off-Finale am TuS Metzingen, dem dann allerdings wegen des Einsatzes einer nicht berechtigten Spielerin der Aufstieg aberkannt wurde. Praktisch von der Mannschaftstour auf Mallorca starteten die Beyeröhderinnen in die Neuauflage der Play-offs und stiegen mit vier Siegen in Folge in die 1. Liga auf.

Es war Anfang Juni, als der TVB den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte feierte. Ein Zeitpunkt, zu dem der Markt für bundesligareife Verstärkungen leer gefegt war. Als Top-Torjägerin Anna Brandt von ihren erneut bevorstehenden Mutterfreuden berichtete, war klar, dass die Bundesliga-Zukunft des Aufsteigers angesichts der zusätzlichen Abgänge von Aufstiegsgaranten Vicky Marquardt, Teresa Utkovic oder Tanja Missner nur in dunkelsten Grautönen gemalt werden konnte.

Da auch bewährte Kräfte wie Anna Disselhoff und Ilka Held mit Verletzungen zu kämpfen hatten, trugen Neuzugänge wie Birute Stellbrink, Inge Roelofs, Bianca Trumpf, Steffi Wysinski oder Steffi Bergmann große Verantwortung. Zwar ließ sich die Mannschaft in nahezu keiner Phase der Saison hängen, doch in der Mini-Liga mit nur zwölf Vereinen war der Konkurrenzdruck einfach zu groß für die unerfahrene Mannschaft.

Der Sensationssieg gegen Buxtehude (nach einem 11-Tore-Rückstand), die knappen Niederlagen gegen die großen Drei der Liga Nürnberg, Leipzig und Leverkusen sollten die Fans ebenso positiv in Erinnerung behalten wie die Tatsache, dass Spielerinnen wie Birute Stellbrink, Bianca Trumpf, Inge Roelofs oder die oft unterschätzte Kathrin Hanke sich auch für die großen Clubs empfehlen konnten. "Shooting Star" Birute Stellbrink in Litauen und Inge Roelofs für die Niederlande kamen sogar zu internationalen Einsätzen. Insgesamt lagen aber auch die Zuschauerzahlen weit unter dem Liga-Durchschnitt.

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