Handball/LTV Wuppertal: auch 2009 mit dem Rücken zur Wand

Anfang des Jahres 2009 ging der "Handball and Friends OHG" wegen ausstehender Sponsorengelder die Puste aus. Nur, weil viele Spieler auf ihre Gehälter verzichteten, ging es weiter. In dieser Saison mit einem weiter eingedampften Etat.

Wuppertal. "Ja das war eine wunderschöne Zeit damals beim LTV Wuppertal", erinnerte sich HaDe Schmitz, als er am Sonntag als neuer Trainer des Bergischen HC vorgestellt wurde. In der Saison 1987/88 waren die Langerfelder fast nicht zu schlagen.

Jedes Spiel in der gerade erst fertiggestellten Uni-Halle war ein Erlebnis. Oft ein Wechselbad der Gefühle, fast immer aber mit einem guten Ende für den LTV. Das absolute i-Tüpfelchen für HaDe Schmitz und seine Mannschaft war 1988 der 24:23-Sieg im Achtelfinale des DHB-Pokals nach Verlängerung gegen den großen THW Kiel.

22 Jahre ist das mittlerweile her. Es war der Auftakt zur erfolgreichsten Zeit des Wuppertaler Handballs. Als Spielgemeinschaft mit dem Wuppertaler SV gelang dem LTV später sogar der Sprung in die erste Liga. Weltklassespieler wurden verpflichtet und ein Jahr lang sorgten die Bergischen als HSG LTV/WSV für Furore im Oberhaus.

Sie gewannen sogar in der Ostseehalle beim THW Kiel. Als wegen Querelen hinter den Kulissen WSV-Macher Winfried Meister sein Geld abzog und die WSV-Handballer wieder eigenständig machte, begann unter dem Namen HCW der Niedergang des Wuppertaler Aushängeschilds, dessen Lizenz nach wie vor beim LTV lag.

Die Mannschaft rauschte im direkten Durchmarsch durch die zweite Liga und es folgten Jahre der Tristesse in der Regionalliga. Die Rückkehr in die 2. Liga war ebenfalls nur von kurzer Dauer. Unter Regie von Manager Stefan Adam wurden 2006 die Lizenzspielteams von LTV und SG Solingen zum BergischenHC verschmolzen. Der 1.Mannschaft des LTV drohte der Absturz in die Bedeutungslosigkeit der Bezirksliga.

Dank des Engagements einer Gruppe um Holger Pauls und Andreas Hallmann konnte der Neubeginn in der Regionalliga gestartet werden. Mit jungen Spielern aus der Region und einer Leitfigur wie Ole Hölzel wollte man nach dem folgenden Abstieg in die Oberliga wieder etwas aufbauen.

Auf den treuen Ordnungsdienst und die eingefleischten LTV-Fans konnte man sich verlassen. Doch ohne Moos nichts los. Anfang des Jahres 2009 ging der "Handball and Friends OHG" wegen ausstehender Sponsorengelder die Puste aus. Nur, weil viele Spiele auf ihre Gehälter verzichteten, ging es weiter. In dieser Saison mit einem weiter eingedampften Etat. Das Ergebnis: drittletzter Platz in der Oberliga zu Weihnachten 2009. Und im kommenden Jahr wird das 125-jährige Vereinsjubiläum gefeiert.

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