Handball: Hannawald stoppt den Fall

Mit 31:22 besiegt der BHC den HC Erlangen. Frischer Wind im Team der Bergischen.

Wuppertal. Gelungene Heimpremiere für Interimstrainer Chrischa Hannawald: Beim 31:22 (16:12)-Erfolg gegen den bisherigen Tabellendritten HC Erlangen präsentierte sich der Bergische HC nach turbulenten Wochen mit Auswärtsschlappen in Saarlouis, Korschenbroich und Aue in der Bayer-Halle wieder einmal von seiner Schokoladenseite.

Und daran war der frühere Klassetorhüter als Chef auf der Bank nicht unbeteiligt. Hannawald sorgte mit einer veränderten Ausrichtung seines Teams für frischen Wind. So blieben Kevin Klev, Jens Reinarz und Simon Kluge zunächst auf der Bank sitzen. Und Mathias Fuchs zog anstelle von Kristoffer Moen, der auf die halblinke Position rücken musste, in der Rückraummitte souverän die Fäden.

Dass Hannawald mit seiner Taktik die richtige Wahl getroffen hatte, wurde ihm nach dem Spiel sogar vom gegnerischen Trainer bestätigt. "Chrischa hat in nur einer Woche aus dem BHC eine Mannschaft gemacht, die kontrollierten Angriffshandball spielt. Wir hatten ein wenig darauf gehofft, dass der BHC versuchen würde, uns zu überrennen", sagte Erlangens Coach Frank Bergemann. Im Hurra-Stil hatte der BHC in dieser Saison schon einige großartige Siege gefeiert.

Doch zu sehr machte man sich dabei von der Leistung der beiden Torhüter Matthias Huhnstock und Jan Stochl und der Spiellaune der Norweger Kevin Klev und Kristoffer Moen abhängig. Gegen Erlangen wurde dagegen die alte BHC-Achse Mathias Fuchs und Kreisläufer Sebastian Hinze reaktiviert, wovon Mannschaftskapitän Hinze sichtlich profitierte. Auffällig war auch der ständige Austausch zwischen Hannawald und Hinze während des Spiels.

"Ob ich unter dem neuen Trainer eine andere Rolle im Team habe, das kann man nach einem Spiel sicher noch nicht sagen. Gegen die Erlanger Deckung hat das sicher gut gepasst, doch das kann am Mittwoch im Pokalspiel schon wieder ganz anders aussehen", sagte Mathias Fuchs und nahm die Glückwünsche für seine überzeugende Leistung mit Zurückhaltung entgegen. "Heute haben wir Selbstvertrauen für das Pokalspiel gegen Friesenheim getankt. Das wird schwer genug, aber wir wollen weiterkommenn. Und im Viertelfinale habe ich auch noch nie gestanden", sagt Fuchs.

Sichtlich erleichtert wirkte BHC-Manager Stefan Adam, der durch diesen Sieg Zeit bei der Trainersuche gewonnen hat. Hätte Hannawald den freien Fall nicht gestoppt, dann wäre das Saisonziel Aufstieg in noch weitere Ferne gerückt. Adam hatte als Co.-Trainer auf der Spielerbank Platz genommen und konnte so aus nächster Nähe beobachten, dass der Interimstrainer wie ein alter Hase agierte. Auch wenn einige Spieler, die auf der Bank schmorten, ihren neuen Coach mit langen Gesichtern verfolgten.

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