Handball: Drei Schwestern für den TV Beyeröhde

Für den TV Beyeröhde wird Niki Münch noch einmal aktiv in der ersten Mannschaft, in der auch ihre Schwestern Mandy und Sandra spielen.

Wuppertal. Sie hatten immer schon den Wunsch, zusammen in einer Mannschaft zu spielen: die Münch-Zwillinge Mandy und Sandra (21) und ihre „große“ Schwester Nicole (28), die überall nur Niki genannt wird. In dieser Saison hat sich die Gelegenheit dazu ergeben. Eher aus der Not geboren, hatte Niki doch ihre Karriere im Leistungshandball eigentlich schon beendet und sich ganz auf ihre Aufgabe als Trainerin des Oberliga-Teams konzentriert.

Doch nachdem zehn von 15 Mitgliedern des letztjährigen Drittliga-Kaders dem TV Beyer-öhde den Rücken gekehrt hatten und nicht alle personellen Lücken geschlossen werden konnten, bot Niki ihrer Kollegin Meike Neitsch an, dem jungen Team mit ihrer Erfahrung zu helfen.

TVB-Trainerin Meike Neitsch nahm dankend an. Schließlich verfügt die ehemalige Zweitligaspielerin nicht nur über jede Menge Routine und auf Linksaußen über einen harten, präzisen Wurf, sondern zeigte sich auch in der Lage, das Konditionstraining für das Neitsch „berühmt-berüchtigt“ ist, mühelos zu verkraften. Niki ist als Inhaberin des Damen-Studios „Mrs. Sporty“ am Vohwinkeler Stationsgarten quasi von Beruf topfit.

„Mir ist klar, dass ich nicht an die Leistungen meiner Schwestern heranreichen werde, aber ich denke, dass ich vor allem in der Abwehr wertvolle Dienste leisten kann“, sagt die 28-Jährige.

Die Münchs, das ist ein Stück TV Beyeröhde: Die drei Schwestern kommen aus dem Nachwuchs des Langerfelder Clubs, bei dem Vater Uwe 2. Vorsitzender ist und Mutter Petra bei den „Muddis“ mitwirkt und bei allen Spielen als Helferin präsent ist.

Mit dem Handball angefangen hat nicht etwa Niki Münch. Ihre jüngeren Schwestern wurden im Alter von sieben Jahren von Freundinnen zum Mitmachen animiert. Erst danach entdeckte auch die begabte Fußballerin Niki ihre Liebe zum etwas kleineren Lederball.

Während Mandy und Sandra — zwischenzeitlich beide ausgebildete Steuerfachgehilfinnen — die Mädchen-Mannschaften durchliefen, gehörte Niki schon als Teenager zum Zweitliga-Kader von Trainer Lutz Unterberg und später auch zu dem Team, das mit Dieter Trippen den Aufstieg in die Bundesliga schaffte.

Die Zwillinge wurden als Jugendliche mit dem TVB zwei Mal Westdeutscher Meister, spielten auch in den Auswahlmannschaften des Handballverbands Niederrhein und des Westdeutschen HV. Sandra nahm sogar am Sichtungslehrgang des DHB teil.

Fast kurios der Karrieresprung der Zwillinge, die bei den Erstliga-Spielen des TVB noch als „Wischerinnen“ fungiert hatten, ein Jahr später aber schon als 17-Jährige im Zweitliga-Kader führende Rollen spielten.

Wohlwollend kritische Beobachter bei den Heimspielen sind die Freunde der Zwillinge, Jens Reinarz und Achim Jansen, die jetzt ebenfalls in der dritten Liga beim Leichlinger TV gemeinsam Handball spielen.

Wie sehr sie sich dem Handball verschrieben haben, zeigt, dass Sandra und Mandy Münch mindestens einmal pro Woche mit dem Bundesliga-Kader von Rekordmeister Bayer Leverkusen trainieren. Gravierender Unterschied zum TVB: „Man hat härtere und stärke Gegenspielerinnen beim Training. Die Intensität bei den Übungen ist die gleiche wie bei Meike Neitsch.“

Die Zwillinge lassen durchblicken, dass ihr sportlicher Ehrgeiz mit der dritten Liga längst nicht gestillt ist. An Angeboten aus höheren Klassen mangelt es nicht, doch ihr Herz schlägt nun mal für den TV Beyeröhde.

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