Handball: Brixners rätselhafter Abgang

Nach der 29:34-Niederlage gegen die SG Kirchhof warf der Trainer des TVBeyeröhde offensichtlich das Handtuch.

Wuppertal. "Der Sieger darf heute nur TV Beyeröhde heißen", hatte TVB-Trainer Peter Brixner den rund 500 Zuschauern vor dem Spiel in der Buschenburg über Mikrofon versprochen.

Als nach dem Abpfiff der Aufsteiger SG Kirchhof mit 34:29 (16:15) gewonnen hatte, da war dem Coach die Niederlage offenbar so nahe gegangen, dass er laut Zeugenberichten die Halle mit den Worten "Das war´s" im "Kuranyi-Stil" verließ und auch am nächsten Morgen nicht für eine Stellungnahme erreichbar war.

Weder den Spielerinnen noch dem besorgten Abteilungsleiter Manfred Osenberg war es bis Sonntagabend gelungen, Kontakt mit Brixner aufzunehmen.

Kein Zweifel, diese erneute Schlappe, die vierte in Folge, dürfte die schmerzlichste gewesen sein, denn sie wurde gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn hingenommen, der stark ersatzgeschwächt und ohne große Erfolgsaussichten nach Wuppertal gekommen war.

Im Gegensatz zu den dezimierten Kirchhoferinnen war beim TVB die Ersatzbank gut gefüllt, doch Domi Karger, Kristin Niggeloh, Angelika Bensch und Ines Adams warteten vergeblich auf einen Einsatz. "Ich habe an einen Sieg geglaubt", sagte Beyeröhdes einstige Kreisläuferin Vicky Marquardt später strahlend und feierte fröhlich mit ihren neuen Kirchhofer Mannschaftskameradinnen.

"Beyeröhde stand unter enormem Druck, und wir hatten nichts zu verlieren", erklärt sie den Erfolg des Aufsteigers. Dabei hatte es für Beyeröhde verheißungsvoll begonnen. Schnell und sicher wurde kombiniert, der Vorsprung auf drei und vier Treffer hoch geschraubt.

Als Sabine Nückel nach herrlicher Vorarbeit von Sandra und Mandy Münch das 11:7 erzielte, da wurde auf den Rängen ebenso gejubelt wie kurz zuvor, als Vanessa Beier einen Siebenmeter und den Nachwurf von Vicky Marquardt in Klassemanier parierte.

Doch nach dem 12:8 durch die treffsichere Lisa Nettersheim (22.) war es mit der Herrlichkeit vorbei. Die umgestellte Abwehr war hilflos, offenbarte wie die Torhüterinnen über Außen eklatante Schwächen. Zwölf Siebenmeter gab es gegen den TVB - zehn wurden verwandelt.

Der negative Trend verstärkte sich im zweiten Durchgang, als nahezu jeder Wurf der Gäste den Weg ins Netz fand. Treffer von Lisa Nettersheim oder Anna Disselhoff verkürzten zwar den Rückstand, doch immer wenn ein wenig Hoffnung aufkam, sorgten Negovan, Miszcyj, Startschenko oder Vicky Marquardt für weitere Dämpfer.

"Wir können diese Niederlage nicht an Einzelnen fest machen. Wir haben alle zusammen verloren", sagte Anna Disselhoff und ließ sich nicht auf Schulzuweisungen ein. Kapitän Ilka Held, die sich gleich zu Beginn an der Hand verletzt hatte, war sich sicher: "Wir kommen wieder. Am nächsten Samstag wollen wir im Pokal gegen Bayer Leverkusen (19 Uhr, Buschenburg) die erste Reaktion zeigen."

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