Handball: BHC muss sich deutlich steigern
Handball: Mit 27:33 verlor der Bergische HC erste Relegationsspiel gegen Emdsdetten, wendete ein mögliches Debakel ab noch ab.
Wuppertal. Das muss man erst verdauen. Mit 27:33 (12:15) unterlagen die Handballer des Bergischen HC am Samstag beim TV Emsdetten im Hinspiel der Aufstiegsrelegation. Sechs Treffer Unterschied müssen die "Löwen" damit im Rückspiel am kommenden Samstag (18.15 Uhr, Bayer-Halle) wettmachen - eine ziemliche Hypothek, ab keineswegs unmöglich - das hat die Geschichte der Relegation schon oft genug bewiesen.
Doch so stark wie sich die Emsdettener vor heimischem Publikum präsentierten, ist Skepsis durchaus angebracht. Es herrschte echte Gänsehaut-Atmosphäre in der Sporthalle Am Berg Fiedel in Münster, wohin die Emsdettener für die Relegation um-gezogen waren. Rund 500 BHC-Fans versuchten ihrer Mannschaft so gut wie möglich den Rücken zu stärken, doch sie hatten einen schweren Stand gegen die mehr als 3000 Emsdettener, die ein unglaubliches Spektakel veranstalteten.
Angeheizt vom Hallensprecher erreichte die Lautstärke in der Halle bereits vor dem Einlaufen der Hausherren unglaubliche Dezibelwerte. Und wesentlich leiser sollte es fortan nicht mehr werden. Der große Zeremonienmeister auf dem Spielfeld war ausgerechnet Elvir Selmanovic. Der ehemalige Wuppertaler erwischte einen absoluten Sahnetag. Zusammen mit seinem Nebenleuten Luka Dobelsek und Duje Miljak bildete Selmanovic ein unberechenbares Trio, das im Rückraum die Fäden zog und von den Bergischen zu keiner Zeit ausgeschaltet werden konnte. Nicht wenn Tim Henkel als weit vorgezogener Verteidiger agierte und auch nicht, wenn die leichtfüßigen TVE-Shooter mit viel Anlauf auf die BHC-Deckung zusteuerten.
Der BHC spielte in den Anfangsminuten noch recht gut mit und kam mehrfach über den Kreis zum Erfolg. Als die Emsdettener sich darauf allerdings eingestellt hatten, blieben eigentlich nur noch Jiri Vitek und Kenneth Klev, die Gefahr ausstrahl-ten. Doch das war insgesamt zu wenig und zu bieder. Zumal TVE-Schlussmann Hreidar Gudmundsson seine beiden BHC-Gegenüber deut-lich in den Schatten stellte.
Als es beim 12:8 zum ersten Mal Standing Ovations der Zuschauer für ihre Lieblinge gab, nahm BHC-Trainer HaDe Schmitz eine Auszeit um den TVE-Lauf zu unterbrechen. Das klappte zumindest vorübergehend und nach einer 3:0 Tore-Serie war der BHC wieder heran.