Handball: BHC mit Last-Minute-Sieg

Gegen die TSG Groß-Bieberau gewinnen die Bergischen mit 26:25.

Wuppertal. Die positivste Nachricht aus dem Lager des Bergischen HC gleich vorweg: Die Mannschaft hat gegen die TSG Groß-Bieberau gewonnen. Die Art und Weise war allerdings mehr als glücklich und für die Zuschauer eher deprimierend.

Denn wer nach der blamablen Leistung gegen Düsseldorf gegen ein Durchschnittsteam wie Bieberau mit einer Trotzreaktion gerechnet hatte, wurde enttäuscht. Es bedurfte sogar einer Menge Glück und 3:0-Toren in den letzten zweieinhalb Minuten, damit es für den klaren Favoriten überhaupt zu einem Sieg reichte.

Denn in der 2. Halbzeit führten die Gäste fast permanent und hatten mehrfach die Chance, die Partie zu ihren Gunsten früh zu entscheiden. Dabei hatte der BHC zu Spielbeginn eigentlich verheißungsvoll losgelegt. Vor allem der zuletzt hart kritisierte Kenneth Klev schien um Wiedergutmachung bemüht.

Beim 1:0 knallte er den Ball aus der zweiten Reihe in die Maschen, beim 2:0 brachte er Linksaußen Jens Reinarz in eine optimale Wurfposition und wenig später bewies er mit einem präzisen Sprungwurfpass von Halblinks nach Rechtsaußen hervorragende Übersicht und Technik. Doch der vielversprechende Auftakt war schnell dahin. Spätestens nach fünf Gästetreffern in Folge und einer Zeitstrafe gegen Kristoffer Moen waren die Erinnerungen an das Düsseldorf-Spiel wieder allgegenwärtig.

Mit der Einwechslung von Torwart Mario Huhnstock stabilisierte sich der BHC zwar wieder, doch der nächste Nackenschlag folgte auf dem Fuß. Bei einer Abwehraktion knickte Jiri Vitek der Ringfinger der Wurfhand nach hinten weg. Physiotherapeut Carsten Walonka richtete zwar den Finger wieder und fixierte ihn am Mittelfinger, doch für den Tschechen war das Spiel beendet. Eine Bänderverletzung ist wahrscheinlich, Schlimmeres nicht ausgeschlossen.

Da mit Runar Karason der zweite etatmäßige Halbrechte weiterhin verletzt ist, (siehe Randbericht) fehlte für den Rest der Partie ein Shooter für die einfachen Tore aus dem Rückraum. Den Halblinken Kenneth Klev hatten die Bieberauer durch einen vorgezogenen Gegenspieler gut in den Griff bekommen, und so waren es vor allem der niemals aufsteckende Kristoffer Moen und der immer anspielbereite und abschlussstarke Kreisläufer Hendrik Pekeler, die den BHC mit ihren Angriffsaktionen hoffen ließen.

Ihre Mannschaftskollegen fielen vor allem durch Fehlwürfe und technische Fehler auf. Zehn Minuten vor Schluss führte Groß-Bieberau in doppelter Überzahl mit 23:20, versiebte dann aber etliche Hochkaräter. In der Schlussminute wurde es dann dramatisch. Zunächst scheiterte Kreisläufer Alexej Rybakov völlig unbedrängt an Huhnstock, so dass Moen im Gegenzug noch für den BHC-Sieg sorgen konnte.

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