Handball: BHC kommt unter die Räder

Handball: Im Spitzenspiel der 2. Liga gehen die Bergischen in Düsseldorf mit 24:35 (8:19) unter.

Wuppertal. Es war schon einmal ein Vorgeschmack auf die erste Bundesliga, was die Zuschauer da am Sonntagnachmittag im Burg-Wächter-Castello erlebten. 3128 Handball-Fans waren in die Arena in Reisholz gekommen, um sich das Spitzenspiel der beiden Aufstiegsaspiranten anzuschauen. Für die Handballer des Bergischen HC bleibt aber ein bitterer Nachgeschmack. Der Tabellenzweite wurde ganz böse deklassiert. Denn meisterlich präsentierte sich nur Zweitligaprimus HSG Düsseldorf, der mit Verfolger Bergischer HC keinerlei Probleme hatte. Die HSG dürfte elf Spieltage vor Schluss bei nun zehn Punkten Vorsprung als Meister nicht mehr abzufangen sein.

Die Hausherren erwischten einen blendenden Start, und der Lauf wurde selbst von der Pausensirene nicht gestoppt. Es war eine Demonstration der Effektivität, was die Düsseldorfer am Sonntag ablieferten. Und wer dachte, die Bergischen könnten den Spitzenreiter irgendwie in Bedrängnis bringen, sah sich getäuscht. Zwar wirkten die Düsseldorfer in der Anfangsphase spielerisch auch nicht besonders überzeugend und hatten Probleme mit der BHC-Deckung. Doch wenn sie sich fest gerannt hatten oder kein Durchkommen fanden, dann spielten sie einfach ihre individuelle Klasse aus. Selbst bei Stemmwürfen aus dem Stand - und davon gab es im ersten Durchgang nicht wenige - bekamen Mario Huhnstock und Chrischa Hannawald kaum die Finger an den Ball.

Die BHC-Torhüter waren beinahe Totalausfälle in den ersten 30 Minuten. Und das fiel besonders ins Gewicht, weil auf der Gegenseite Keeper Matthias Puhle (und später auch Almantas Savonis) schwierigste Bälle in Serie hielten. Bereits nach zwölf Minuten versuchte BHC-Trainer Raimo Wilde das drohende Debakel mit einer Auszeit zu stoppen. Doch damit verschaffte der Coach seinen Schützlingen und den zahlreichen mitgereisten Fans nur eine kurze Galgenfrist.

Der Niedergang beschleunigte sich in den folgenden Minuten sogar noch. BHC-Kreisläufer Henning Quade (freier geht es nicht) scheiterte kläglich an Düsseldorfs Puhle und kassierte im Gegenzug eine Zeitstrafe. Noch schlimmer erging es Alexander Oelze. Dessen Wurf wurde von Puhle sogar gefangen. Wenig später wurde Sebastian Hinze von den relativ einseitig leitenden Referees ein Wechselfehler angekreidet. Symptomatisch, dass die Düsseldorfer nun sogar versuchten, ihre Chancen mit Trickwürfen zu verwerten. Und so ging es mit deprimierenden elf Treffern Differenz zum Pausentee.

Nach dem Wechsel änderte sich nicht mehr viel. Bis auf neun Treffer kamen die Bergischen noch einmal heran. Zwar gab es nie den Hauch einer Chance, die Partie noch einmal herumzureißen, doch zumindest eine deutliche Ergebniskosmetik wäre noch drin gewesen. Denn gegen die nicht mehr ganz so konsequenten Düsseldorfer ergaben sich noch viele gute Einschussmöglichkeiten. Doch bei vielen Pfostentreffern kam nun auch noch Pech im Abschluss hinzu, wenn die BHC-Angreifer den Ball schon einmal an Puhle und Savonis vorbei bekommen hatten.

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