Handball: BHC hat Nachholbedarf

Trainer Raimo Wilde lässt seine Spieler in der Saisonvorbereitung ordentlich schwitzen.

Wuppertal. Raimo Wilde macht in der Saisonvorbereitung keine halben Sachen. Da der Trainer des Handball-Zweitligisten BHC mit der körperlichen Verfassung etlicher seiner Schützlinge nicht zufrieden ist, strich der 43-Jährige seinem Team den 14-tägigen Urlaub zwischen der ersten und zweiten Vorbereitungsphase. "Wir haben in der kommenden Saison viel vor und können es uns nicht leisten, jetzt eine Pause zu machen", begründet der Coach seine Entscheidung.

Hintergrund ist, dass Wilde die Grundlagenausdauer der "Löwen" im Vergleich zur vergangenen Saison um zehn bis 20 Prozent steigern will. Mit Krafttraining im Sportpark Vohwinkel werden derzeit die Grundlagen gelegt. Die verbesserte Fitness - unverzichtbar wenn man über 60Minuten modernen Tempo-Handball bieten will - soll der Schlüssel zum Erfolg werden.

Allerdings ergab die Auswertung der durchgeführten Laktattests, dass in punkto Fitness offenbar einige Dinge aufzuarbeiten sind. Deshalb sind die Zeiten der Rudelbildung beim Lauftraining der "Löwen" vorbei. Jeder BHC-Akteur bekam aufgrund der Ergebnisse der Leistungsdiagnostik sein individuelles Trainingsprogramm auferlegt.

"Jeder benötigt ein unterschiedliches Tempo und einen speziellen Pulsbereich, um eine optimale Leistungsverbesserung zu erzielen", erklärt Wilde, der in diesem Zusammenhang nicht nur auf Erfahrungen aus seiner Zeit beim TV Großwallstadt zurückgreift. Der Coach kaufte dem Erstligisten nämlich auch gleich ein umfangreiches technisches Equipment ab und setzt dieses nun beim BHC ein. Beim Konditionstraining ist jetzt jeder Spieler mit einem Sender ausgestattet, der die Herzfrequenz überträgt.

"So kann ich am Laptop jederzeit sehen, ob jeder sein Pensum erfüllt. Pfuschen ist da nicht möglich", erzählt Wilde, der darauf verweist, dass sich heutzutage alle ambitionierten Klubs solch technischer Hilfsmittel bedienen, um die Leistungen der Spieler zu optimieren. In Großwallstadt, wo es seit Jahren finanziell und sportlich nicht zum Besten bestellt ist, benötigte man eine solche Ausstattung offenbar nicht mehr.

Bei den BHC-Spielern sei die Akzeptanz der ebenso harten wie ausgetüftelten Saisonvorbereitung übrigens hoch, wie Wilde beobachtet. "Alle haben kapiert, dass sie etwas tun müssen, wenn sie etwas erreichen wollen."

Nur ein reduziertes Trainingspensum absolviert derzeit Kristian Nippes. Er reist am kommenden Donnerstag zu einem weiteren Lehrgang der Junioren-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft nach Russland. Die BHC-Youngster Christian Hoße und Henning Quade sind nicht dabei, gehören aber weiterhin zum erweiterten Kader. Falls sich beim Auswahlteam Akteure verletzen sollten, könnten sie nachnominiert werden.

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