Handball/Beyeröhde: Trost von den Oldenburger Profis

Stimmen: Noch zu viele Fehlwürfe. Brandt lobt Neuzugang Stellbrink.

<strong>Wuppertal. "Jetzt sind wir in der Bundesliga angekommen", meinte Beyeröhdes Kapitän Ilka Held nach dem Abpfiff mit einem schmerzlichen Lächeln und fügte an: "Hier folgt bei jedem Fehler die Strafe auf dem Fuß". Ganz niedergeschlagen wirkten die Beyeröhderinnen nach dem 30:38 zum Bundesligaauftakt trotzdem nicht, schließlich war es beim Oldenburger Pausenvorsprung von acht Treffern geblieben. "Die Birute muss nur richtig ins Spiel gebracht werden, dann wird das auch was", kommentierte die werdende Mutter Anna Brandt auf der Tribüne die acht Treffer der Litauerin. "Als ich auf den Platz kam, haben meine Nerven geflattert", bekannte Birute Stellbrink später und freute sich über das Lob für die starke zweiten Hälfte.

Torhüterin Tatjana Surkova hatte in der ersten Spielhälfte vornehmlich Steffi Bergmann zur Verzweiflung gebracht. "Ich habe aber auch schlecht geworfen", gab die ehrgeizige Kreisläuferin zu. Trainer Dieter Trippen analysierte: "Wir haben mit zu vielen hohen Würfen abgeschlossen und uns in der ersten Hälfte 24 Fehlwürfe geleistet."

Rundum zufrieden war Oldenburgs Trainer Leszek Krowicki: "Wir haben hier mit einer neuformierten Mannschaft gespielt, und dass wir mit acht Toren Unterschied gewinnen, hätte ich nicht für möglich gehalten. Alle Neuen haben mich überzeugt", so der strenge Pole, der den Liga-Neuling tröstete: "Wir haben vor zwei Jahren schon mal gegeneinander gespielt, und seitdem hat sich die Beyeröhder Mannschaft sehr gut entwickelt. Ich bin überzeugt, dass gerade in dieser Halle noch einige Mannschaften Federn lassen werden."

Den Unterschied zwischen dem seit 27 Jahren in der Bundesliga etablierten VfL und den Beyeröhder "Feierabend-Profis" machte die Frage von Manager Manfred Osenberg nach der Trainingsintensität in Oldenburg deutlich: "Wenn ich gute Laune habe, dann trainieren wir nur ein Mal täglich, wenn nicht, dann können es auch zwei und drei Mal werden" grinste Krowicki, der erstaunt zur Kenntnis nahm, dass beim TVB Trainer und Spielerinnen fast ausnahmslos einem bürgerlichen Beruf nachgehen oder studieren.

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