Handball/Beyeröhde: Trainer Trippen - "Zittern bis zum letzten Spieltag"

Beyeröhdes Trainer Dieter Trippen sieht schwere Aufgaben auf sein Team in der 1. Bundesliga zukommen.

Wuppertal. Als EDV-Experte Dieter Trippen (40) im Frühjahr 2003 den zuletzt glücklosen Peter Brixner ablöste, stand der TV Beyeröhde in seinem ersten Zweitliga-Jahr vor der direkten Rückkehr in die Regionalliga. Doch der Abstieg wurde vermieden, und seitdem ging es stetig bergauf: War man im vorigen Jahr als Vizemeister im Norden noch in den Playoffs an Frischauf Göppingen gescheitert, so schafften der diesjährige Nordmeister TV Beyeröhde unter Trippens Regie im Mai sensationell den Aufstieg in die höchste deutsche Klasse, die gespickt ist mit internationalen Stars und Etats, die die Beyeröhder Möglichkeiten bei weitem übertreffen. Vor dem ersten Anpfiff am Samstag um 18 Uhr in der Sporthalle Heckinghausen, wenn der Vfl Oldenburg zu Gast ist, stellte sich Dieter Trippen den Fragen der WZ. WZ: Herr Trippen, wenn Fram Reykjavik am Samstag 24:25 beim etablierten Bundesligisten DJK Trier verloren hat und Beyeröhde am Sonntag gegen die Isis mit 40:26 gewonnen hat, dann heißt das doch, dass Ihre Mädels besser sind als Trier, oder? Dieter Trippen: Sie wissen genau, dass das nur Träumereien sind, die keiner realen Überprüfung stand halten. Wir haben recht gut gespielt, hatten aber auch das Glück, dass wir auf eine schwache Torhüterin getroffen sind. Wie das gegen eine gute aussieht, haben wir bei dem Testspiel gegen Dortmund mit einer starken Torfrau gesehen. WZ: Wie sieht bei Ihnen die Bilanz der Vorbereitung aus? Dieter Trippen: Da waren zunächst ein Mal die Schocks mit unseren Leitfiguren Anna Brandt ( Schwangerschaft) und Anna Disselhoff (Operation mit Pause bis Ende Oktober) zu verkraften. Ansonsten haben alle gut mitgezogen, und ich bin sicher, dass die Spielerinnen ihr jeweiliges Potenzial abrufen werden. WZ: Wie bewerten Sie die Leistungen der Neuzugänge? Dieter Trippen: Sie haben bisher genau das gebracht, was ich von Ihnen erwartet habe. Allerdings kann ich über Torhüterin Vanessa Beier nach ihrer langen Verletzungspause kein Urteil abgeben, da sie erst am letzten Dienstag zum ersten Mal beim Training war. WZ: Inge Roelofs hat im Tor bisher einen sehr guten Eindruck gemacht. Aber was passiert, wenn sie sich verletzen sollte? Dieter Trippen: Da Vanessa Beier erst in ein paar Wochen so weit ist, müssen wir der 19 Jahre alten Tini Herrmann vertrauen oder im äußersten Notfall auf Tanja Missner (37) zurück greifen, die ihre Karriere allerdings beendet hat und nicht am Training teilnimmt. WZ: Die Oldenburger waren am Sonntag beim 40:26 in der Buschenburg und haben gefilmt. Sind Sie auch über den nächsten Gegner VfL Informiert? Dieter Trippen: Natürlich habe ich auch ein Video vom VfL Oldenburg, der sich deutlich verstärkt hat und, so wie unser Gegner am 9. September, Bayer Leverkusen, über eine 2. Mannschaft verfügt, die in der Regionalliga spielt. Ich bin fest davon überzeugt, dass Oldenburg uns nicht unterschätzen wird. WZ: Derzeit umfasst Ihr Kader 12 Feldspielerinnen und drei Torhüterinnen. Wird es noch Verstärkungen geben? Dieter Trippen: Dafür bin ich nicht der richtige Ansprechpartner. Das zu entscheiden, liegt nicht in meiner Macht . WZ: Und wie sehen Sie die Chancen Ihrer Mannschaft auf den Klassenerhalt? Dieter Trippen: Wir werden sicher bis zum letzten Spieltag zu kämpfen und zu zittern haben, und ich hoffe, dass unsere Fans und die Wuppertaler Zuschauer in guten und in schlechten Zeiten zu uns halten werden. Dabei sollen alle mal daran denken, dass es schon eine unglaubliche Leistung ist, wenn ein so kleiner Club wie der TV Beyeröhde zu den 12 besten Frauenmannschaften in Deutschland gehört.

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