Handball: Aufatmen beim TV Beyeröhde

Mit 27:25 gelingt der erste Saisonsieg im Kellerduell gegen den SC Riesa.

Wuppertal. Der erste Sieg in dieser Saison für den TV Beyeröhde nach sieben Niederlagen in Folge: Verständlich, dass sich Mannschaft, Trainer und Fans am Endergebnis von 27:25 auf der Anzeigetafel kaum satt sehen konnten. Die Zahlen dokumentieren einen Erfolg des Schlusslichts gegen den Vorletzten SC Riesa in einem Spiel, das nichts für schwache Nerven war.

Mehrfach stand die Partie auf der Kippe, fand aber doch einen verdienten Sieger, weil der TV Beyeröhde eine Mannschaft auf dem Feld stehen hatte, in der jede für jede kämpfte, in der alle versuchten, eventuelle Fehler ihrer Mitspielerinnen gerade zu biegen und damit auch oft genug Erfolg hatten.

Die Beyeröhderinnen begannen selbstbewusst, gingen schon nach wenigen Sekunden durch die großartig aufgelegte Steffi Bergmann in Führung und bauten diese dank der erfolgreichsten Torschützin Laura Magelinskas (9) und der nicht zu stoppenden Mona Butzen schnell auf 3:0 aus.

Mona Butzen, die nur 1,54 Meter große Rechtshänderin auf Rechtsaußen, düpierte die Abwehr des SC Riesa fast nach Belieben, hatte nach 18Minuten schon vier Treffer erzielt, aber auch zwei Zeitstrafen erhalten. Deshalb ließ Trainer René Baude den Wirbelwind auf der Bank sitzen und durch Mandy Münch ersetzte. "Die Mona hätte eher die dritte Strafe bekommen als Mandy die erste", argumentierte Baude.

Aber jede Spielerin hängte sich voll rein, und hier lieferte neben der vorzüglich haltenden Lilla Mozga (15 Paraden) vornehmlich Steffi Bergmann ein leuchtendes Beispiel. Sie erzielte nicht nur fünf rasante Treffer, sondern erwirkte am gegnerischen Kreis zahlreiche Siebenmeter und war auch in der eigenen Abwehr ein kampfstarker Aktivposten.

Vorbildlich auch Ilka Held als Kapitän und Lenkerin einer Mannschaft, die sich ihr Glück erkämpfte und sich diesmal nur eine ganz kurze geistige Auszeit nahm. Nämlich als aus der 18:13- Führung ein 19:18 für die Gäste wurde.

Doch da der TVB seine Nerven im Zaum hatte, fanden die Spielerinnen von René Baude ins Spiel zurück, glichen die einzige Führung der "Elbehexen" aus (Siebenmeter durch Mandy Münch) und lagen durch deren Zwillingsschwester Sandra wieder mit 20:19 vorn. Ein positives Signal, das half, etliche folgende Abspielfehler und Fehlwürfe zu verschmerzen und in der Erfolgs spur zu bleiben.

Dennoch, es blieb knapp, und ein wahrer Aufschrei ging durch die gesamte Halle, als Anna Disselhoff von Rechtsaußen 23 Sekunden vor Schluss ihren dritten Treffer zum alles entscheidenden 27:25 markierte.

Dass Ilka Held, als sie danach einen Gegenstoß mit Mitteln außerhalb der Legalität stoppte, zwei Sekunden vor dem Abpfiff noch die rote Karte sah, nahm kaum noch jemand zur Kenntnis.

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