Futsal WSV-Futsaler wollen in die Bundesliga

Wuppertal · DFB plant für 2021/22 eine eingleisige Eliteklasse. WSV-Abteilung hat Förderverein gegründet.

 Die WSV-Futsaler jubeln nach dem jüngsten Sieg gegen Fortuna Düsseldorf.

Die WSV-Futsaler jubeln nach dem jüngsten Sieg gegen Fortuna Düsseldorf.

Foto: WSV

Nach den Beachsoccer-Spielern des Wuppertaler SV, die die vergangene Saison als Siebter der deutschen Beachsoccer-Liga abgeschlossen haben, schicken sich nun auch die Futsaler des WSV an, den Weg Richtung Bundesliga zu gehen. 2016 als Futsal Selecao Wuppertal unter das Dach des WSV aufgenommen, spielen die Hallenfußballer seit Jahren eine gute Rolle in der Regionalliga West, eine von fünf Regionalligen bundesweit als bisher oberste Spielebene. Doch mit dem Beschluss des DFB-Bundestages im vergangenen Jahr, in der Saison 2021/22 eine eingleisige erste Liga einzuführen, hat man sich nun auch in der autark vom Verein agierenden Futsalabteilung des WSV das Ziel gesetzt: „Da wollen wir hin.“

„Viele in Deutschland haben auf dieses Signal des DFB gewartet“, sagt Alen Erkocevic, ehemaliger Oberliga-Fußballer von WSV, Wülfrath und Cronenberger SC und jetzt Abteilungsleiter, Macher und mit 36 Jahren auch noch Spieler der WSV-Futsaler. „Bisher standen Spaß und Familie bei uns im Mittelpunkt, doch wenn wir in die Bundesliga wollen, müssen wir uns professioneller aufstellen“, sagt Erkocevic. Er ist mit seiner Abteilung bereits die ersten Schritte gegangen. So wurde kürzlich ein Förderverein gegründet, um sicherzustellen, dass Gelder, die die Futsaler für sich einwerben, auch bei ihnen bleiben. „Bei den Turbulenzen im Verein war das unseren Sponsoren wichtig. Nicht dass bei einer Insolvenz plötzlich alles weg wäre“, so Erkocevic. „Mancher Sponsor hat auch gesagt, warum bleibt ihr beim WSV, aber genau das ist uns wichtig“, sagt Erkocevic. Wenn man Spieler anspreche, und das sei unabdingbar, um sich zu verstärken, habe er gemerkt, dass der Name Wuppertaler SV immer noch zieht.

Das gilt auch in Sachen Trainer, wo man mit Alireza Khosravy einen Profitrainer aus dem Iran engagieren konnte. „Das ist ein riesiger Sprung, der macht ganz andere Sachen mit uns“, berichtet Erkocevic. Beim Futsal komme es neben der Technik viel stärker auf Taktik an, als das beispielsweise bei vielen Hallenturnieren der Fall sei. Beim Futsal wird bekanntlich ohne Bande auf einem Handballfeld vier gegen vier plus Torwart gespielt. Die Netto-Spielzeit beträgt zweimal 20 Minuten. Weil die Zeit immer wieder angehalten wird, kommt man Brutto bei bis zu 40 Minuten pro Halbzeit aus.

DFB legt die Latte für
die Lizenzierung hoch

Für die Bundesliga hat der DFB eine Lizenzierung gefordert. 125 000 Euro gibt er da als Richtgröße für den Finanzbedarf an. „Ich denke, das werden wir nicht brauchen, aber wir versuchen, in die Richtung zu kommen“, sagt Erkocevic und nennt ein Beispiel für erhöhten Finanzbedarf: „Wenn unser iranischer Trainer im Sommer wiederkommen soll, dann will er auch Geld sehen.“ Das dürfte auch für Verstärkungen gelten - im Futsal vor allem Spezialisten. So habe man bereits einen Spieler aus der 2. italienischen Futsal-Liga an der Angel, dessen Eltern in Wuppertal wohnen.

Vorgaben gibt es auch für den Spielort. Die erfüllt die Sporthalle Wichlinghausen, die den WSV-Futsalern von der Stadt zugewiesen wurde, nur unzureichend. Gegen Fortuna Düsseldorf war man deshalb in die Bayer-Halle ausgewichen. Doch die steht in dieser Saison aufgrund von Terminschwierigkeiten nicht mehr zur Verfügung. Für die nächste wolle man versuchen, sie öfter zu bekommen. Die neue Spielzeit wird über die sportliche Qualifikation für die künftige 10er-Bundesliga entscheiden. Aufsteigen werden die ersten beiden aus dem Westen, der Dritte spielt noch Relegation. Aktuell ist der WSV übrigens Dritter, scheint also gar nicht so schlecht aufgestellt. Allerdings ist Erkocevic sicher: „Im Hinblick auf die Bundesliga werden viele Mannschaften etwas tun - nicht nur wir.“ gh

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