Amateurfußball Kicker wollen nächste Woche wieder auf den Platz

Wuppertal · Viele Vereine wollen den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen, auch wenn der zunächst nur kontaktlos und unter Wahrung der Abstandsgebote möglich ist.

 Unter Wahrung der Abstandregeln spielen Jugendlich in  Berlin Fußballtennis. Ein Bild, dass es jetzt schnell auch auf Wuppertaler Fußballplätzen wieder geben könnte.

Unter Wahrung der Abstandregeln spielen Jugendlich in Berlin Fußballtennis. Ein Bild, dass es jetzt schnell auch auf Wuppertaler Fußballplätzen wieder geben könnte.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

„Zurück auf den Platz“ nennt der DFB seinen Leitfaden für Vereine, um unter den noch herrschenden Coronaschutz-Bedingung das Fußball-Training wieder aufnehmen zu können. Der dürfte jetzt für viele Trainer und Spieler zu Tragen kommen, denn auch wenn Kontaktsport in NRW erst ab dem 30. Mai wieder erlaubt sein soll, wollen viele Mannschaften schon vorher auf die Plätze zurückkehren, die von der Stadt nach dem Erlass des Landes, wonach Sporttreiben im Freien seit Donnertag wieder erlaubt ist, freigegeben wurden.

Teilweise herrscht noch Unsicherheit, wie beim FSV Vohwinkel, wo auf der Homepage noch zu lesen ist, dass die Platzanlage bis auf Weiteres bis 30. Mai gesperrt bleibt. „Wenn wir das Go der Stadt haben, würde ich mit den Jungs aber schon gerne vorher wieder auf den Platz gehen“, sagt Trainer Günter Abel. So sieht es auch Peter Radojewski vom Oberligisten Cronenberger SC. „Grundsätzlich konnten wir bisher nur individuell im Ausdauerbereich arbeiten, ich hoffe, dass ich die Jungs jetzt auch wieder auf dem Platz sehen kann.“ Ein Trainingsprogramm abgestimmt auf die herrschtenden Schutzbestimmungen, habe er schon ausgearbeitet. „Ich brauche nur noch Grünes Licht vom Verein“, so Radojewski.

Auch Pascal Bieler, Trainer von Regionalligist Wuppertaler SV will seine Jungs gerne wieder zusammen an den Ball holen. „Wir prüfen gerade, ob wir zumindest in kleineren Gruppen wieder beginnen können“, sagt er, betont aber, dass man sich da strikt an die Anweisungen der Stadt halten werde. Die verweist allerdings auf die Richtlinien, die die einzelnen Fachverbände aufgestellt haben. Von ihr werde nichts Gesondertes mehr kommen. Und die Sportplätze sind grundsätzlich wieder offen, wenn man sich an die allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln hält. Am Montag öffnen sogar viele Hallen.

„Wir gehen ab Montag wieder auf den Platz“, berichtet Roman Benkert, Sportdirektor des TSV Ronsdorf. Dabei werde der Kader geteilt um die nötigen Abstände auf dem Platz einhalten zu können. Zweimal pro Woche sei für erste und zweite Mannschaft zunächst Training geplant, für jede der geteilten Gruppen ein mal. „Coronatrainingsplan“ nennt er das. Wie überall blieben die Umkleiden natürlich zu.

Patrick Stroms, Trainer von Kreisligist SC Sonnborn will seine Jungs erstmals am Dienstag wieder auf den Kunstrasen im Hafen holen. „Kleine Gruppen, Passübungen und Abschlüsse, natürlich beachten wir die Mindestabstände“, sagt er zum eingeschränkten Programm. Aber jeder werde sich sicherlich freuen, wieder mal auf dem Platz stehen zu können und die Kollegen wiederzusehen.

Für Stroms hat sich seit Mittwoch auch die Beurteilung der Frage: Saison abbrechen oder zu Ende Spielen? geändert. Mit der Aussicht, dass ab 30. Mai auch wieder Sport mit unvermeidbarem Körperkontakt und Eettspiele möglich sein sollen, gebe es nun vielleicht doch die Chance, die Saison sportlich zu Ende zu bringen. „Ich würde es immer gern sportlich entscheiden“, sagt Stroms, dessen Team als Tabellenzweiter noch Aufstiegschancen hat. Vor Mittwoch habe er wie die allermeisten Vereine für einen Saisonabbruch plädiert „Dabei wird es bei den meisten auch bleiben“, spekuliert Günter Abel - ganz abgesehen von den dann riesigen organisatorischen Schwierigkeiten ein Dutzend Spiele in vier bis sechs Wochen bestreiten zu müssen und das vermutlich noch ohne Zuschauer. Abel: „Die Vereine, die unten stehen, haben eh kein Interesse daran, weil ihnen in Aussicht gestellt wurde, dass es eventuell keine Absteiger gibt, für die im Mittelfeld geht es um nichts mehr, bleiben nur die paar, die oben noch mitspielen, die eventuell noch wollten.“

Neben dem Tabellendritten FSV Vohwinkel hätte auch der TSV Ronsdorf durchaus noch gute sportliche Aufstiegschancen in der Bezirksliga-Gruppe 2. Roman Benkert bleibt trotzdem dabei, dass eine Wiederaufnahme der Saison für ihn keinen Sinn machen würde. „Wir würden uns nicht gegen die Landesliga wehren, aber unsere Planungen gehen ganz klar in Richtung Bezirksliga“, sagt er.

(gh)
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