Fußball: TSV auch beim Fairplay vorn

Ronsdorfer gewinnen den Barmenia-Fairplay-Pokal. Der Wettbewerb, der auch Chancengleichheit und Vereinsarbeit fördern soll, wurde zum 35. Mal ausgespielt.

Wuppertal. Aufstiege in die Landes- und in die Bezirksliga mit den Herren, in die Niederrheinliga mit der B-Jugend — der TSV Ronsdorf kann wahrlich auf eine erfolgreiche Saison 2010/2011 zurückblicken. Da all diese Erfolge mit bemerkenswerter Fairness errungen wurden, kommt nun noch eine weitere Trophäe für die Vereinsvitrine hinzu: Der TSV ist der große Sieger des Barmenia-Fairplay-Pokals 2010/2011.

Zum 35. Mal wurden die Auszeichnungen am Donnerstagabend in der Barmenia-Hauptverwaltung an der Kronprinzenallee verliehen. Und während der Vorsitzende des Fußballkreises, Stefan Langerfeld, Gastgeber Josef Beutelmann dafür dankte, dass er schon über so viele Jahre ein verlässlicher Partner bei der Förderung von Fairness, Chancengleichheit und Vereinsarbeit gewesen sei, betonte der Barmenia-Vorstand, wie wichtig seinem Unternehmen gerade auch die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements sei.

Ohne dieses ist nämlich auch beim Barmenia-Fairplay-Pokal kein Blumentopf zu gewinnen. Nicht nur Platzverweise oder Spielabbrüche werden in der Cup-Wertung negativ bewertet, auch Meldefehler oder die Verhängung von Ordnungsstrafen gehen mit ein. Umgekehrt können die Vereine durch die Übererfüllung ihres Schiedsrichterkontingents Pluspunkte sammeln.

Davon profitierten etwa Cup-Gewinner Ronsdorf und die Sportfreunde Dönberg, die seit Jahren beständig in den Bestenlisten des Wettbewerbs auftauchen und diesmal mit Silber im Haupt- und Bronze im Jugendwettbewerb belohnt wurden. „Bei uns sind es vier bis fünf neue Schiedsrichter“, erklärte TSV-Boss Alexander Schmidt stolz. „Wir haben drei neue im Jugend- und zwei im Erwachsenenbereich“, ergänzte Dönbergs Vorsitzende Sabine Voß. Hätten auch Sympathiepunkte für die vorbildliche Ausrichtung des Tags des Jugendfußballs im Stadion am Zoo gezählt, wären die Sportfreunde mit Sicherheit im Jugendwettbewerb auch noch an Blau-Weiß-Langenberg und dem Fusionsclub Union Velbert vorbeigezogen. Mit ihrem großen „Sommerfestival“ hatten die Dönberger offenbar eine solche Marke gesetzt, dass sich für 2012 kein neuer Ausrichter fand. „So werden es wohl zwei kleinere Veranstaltungen rund um die Kreispokalendspiele“, erklärte Karl Häger vom Kreisjugendausschuss.

Besonders stolz ist Häger darauf, dass die Idee der Fairplay-Liga im Bambini-Bereich im Fußballkreis inzwischen flächendeckend installiert ist. „Da sind wir im Fußballverband Niederrhein Vorreiter.“ Die besondere Form des Spiels ohne Schiedsrichter, in dem die Kinder nach vereinfachten Regeln selbst Entscheidungen treffen sollen, sei zwar noch nicht überall vorbehaltlos aufgenommen worden, „aber wir werden auch jetzt in der Winterpause wieder mehrere Veranstaltungen mit Vereinsvertretern machen, um Idee und Umsetzung näher zu erläutern“, so Häger. Auch darüber, wie man später einen Übergang in die E-Jugend schaffen könne, denke man nach. Eventuell wolle man dann dort „Kinderschiedsrichter“ einsetzen. Die Barmenia hat sich unterdessen auch dieses „Fairplay-Gedankens“ angenommen und ist Namenssponsor der Fairplay-Liga.

Dass der Fairplay-Pokal, für den diesmal neue, transparente Trophäen gestaltet wurden, dem Unternehmen weiter am Herzen liegt, verdeutlichte Josef Beutelmann abschließend. „Wir treffen uns hier am 27. November 2012 zur nächsten Pokalverleihung wieder“, blickte er schon auf die 36. Ausspielung voraus.

Ob dann auch wieder der TSV Ronsdorf dabei sein wird, ist allerdings eher fraglich. „So viele neue Schiedsrichter können wir gar nicht stellen“, meinte TSV-Abteilungsleiter Reinhold Schalz halb scherzhaft, halb ernst mit Blick auf die zahlreichen roten Karten, die erste und zweite Mannschaft in der neuen Saison bereits gesammelt haben. Der Kreisvorsitzende Stefan Langerfeld bat generell um mehr Respekt vor Mitspielern und vor allem Schiedsrichtern.

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