Sportler der Woche Im Wettkampf legt er richtig los

Wuppertal · Für Canadier-Ass Maximilian Zöllner von  KSG ist der Spaß  am Paddeln die größte Motivation.

Geschafft! Im Einer-Canadier über 200 Meter war Maximilian Zöllner bei DM von Beginn an vorausgefahren und gewann in der Jugendklasse . Foto: Ute Freise

Geschafft! Im Einer-Canadier über 200 Meter war Maximilian Zöllner bei DM von Beginn an vorausgefahren und gewann in der Jugendklasse . Foto: Ute Freise

Foto: WZ/Ute Freise

Seinen Ruf als Wettkampftyp hat Maximilian Zöllner in der vergangenen Woche bei den Deutschen Kanumeisterschaften auf herausragende Weise bestätigt. Mit fünfmal Gold, einmal im Einer über 200 Meter, dreimal im Zweier mit dem Bochumer David Bauschke und einmal im NRW-Vierer, war der 16-Jährige, wie berichtet, der mit Abstand erfolgreichste Athlet der KSG Wuppertal bei den nationalen Titelkämpfen in Hamburg und trug maßgeblich zur tollen Bilanz der Paddler vom Beyenburger Stausee bei.

„Ich kenne ja seine Qualitäten, aber dass es so gut läuft, damit hatte ich nicht gerechnet“, freute sich sein KSG- und NRW-Stützpunkttrainer Enno Aufdemkamp und hob vor allem Zöllners Leistung bei seinem Einer-Sieg über 200 Meter hervor. „Das war von vorne bis hinten ein perfektes Rennen“, schwärmt Aufdemkamp.

Siege im Einer gelten als besonders wertvoll. „Ich freue mich aber über jedes Rennen, nach dem ich das Gefühl habe, etwas Besonderes geleistet zu haben, ob im Einer oder im Mannschaftsboot und auch wenn ich nicht gewinne“, versichert Maximilian Zöllner selbst und ergänzt: „Ich fahre Canadier, weil es mir so viel Spaß macht.“ Und das seit fünf Jahren, seit er bei der KSG seine ersten Paddelschläge machte. Die gute Gemeinschaft tue ihr übriges, sei es im eigenen Lager, in dem der Jugendfahrer mit Lasse Overath und Jannick Wienand nicht nur Konkurrenz, sondern auch gute Kumpels hat, oder auch bei Rennen.

Die Kumpels kennen ihren „Maxi“. „Es ist Wettkampf, jetzt kannst Du richtig aufdrehen“, zogen sie ihn auch in Hamburg freundschaftlich auf. Beim Training auf dem heimischen Stausee ist mal der eine, mal der andere vorne. „Das pusht natürlich“, verrät Maximilian Zöllner ein Erfolgsgeheimnis, das eigentlich keines ist. Mit den Junioren Thorben Eller, Timo Schröder und Alex Droste aber auch den starken Schülern gibt es bei der KSG ein Top-Trainingsteam. Und auch Im Trainingslager mit dem NRW-Team in München wurden während der Sommerferien die Grundlagen für die Erfolge von Hamburg gelegt. Zöllner: „Ich wusste da schon, dass die Mannschaftsboote gut laufen würden.“

Im Einer war er über 500 Meter durch schlechtes Timing beim Start leicht in die Halterung gefahren, die das Boot bis zur Freigabe stoppt. „Ich bin dann hinterhergefahren, was ich gar nicht so mag“, berichtet er, wurde am Ende noch Dritter. Auch auf Hinweis von Enno Aufdemkamp machte er es über 200 Meter viel besser, fuhr gleich eine Führung heraus und ließ sich diese nicht mehr nehmen. Der Lohn: „Die Nominierung für seine zweite Teilnahme an den Olympic Hope Games - einer Art Jugend-Weltmeisterschaft - die ab Donnerstag in Posen (Polen) stattfinden. In seinem zweiten Jugendjahr soll es nun auch mit einer Medaille klappen. Im Vorjahr wurde er mit dem Bochumer Ari Kühnel mehrfach Vierter.

Zöllner ist ganz heiß darauf, will seine gute DM-Form konservieren und trainierte deshalb auch in dieser Woche, in der für die übrigen KSG-Fahrer frei war, fleißig. Am Sonntag heißt es schon wieder Kofferpacken. Zunächst geht es zum Bundesleistungsstützpunkt in Kienbaum, wo die Mannschaftsboote eingefahren werden, am Donnerstag dann nach Polen.

So kurz nach den Sommerferien ist es also schon die zweite Woche, in der der Elfklässler des Carl-Duisberg-Gymnasiums im Unterricht fehlen wird. Die Freigabe war aber kein Problem. „Die Schule ist sehr sportaffin, außerdem sind die das schon gewöhnt, weil es dort noch viele andere Paddler der KSG gibt“, sagt Zöllner lächelnd. Kanu mit sechsmal Training die Woche und die Schule, das passe sehr gut. Seit er in diesem Jahr den Führerschein für das 125ccm-Kleinkraftrad gemacht habe, werde auch das „Elterntaxi“ nicht mehr so stark belastet wie bisher.

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