Fritz Völkels Fußball-Meister „made in Wuppertal“

Die Kicker von Fritz Völkel sind die Besten im Land — und fahren im Juni nach China.

Fritz Völkels Fußball-Meister „made in Wuppertal“
Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Deutschlandweit hat sich die Betriebsfußball-Mannschaft des BSV Fritz Völkel 03 längst einen Namen gemacht. Gerade haben die Kicker des Langerfelder Druckgusswerks der KSM Castings Group zum zweiten Mal hintereinander die Deutsche Meisterschaft in der Halle gewonnen. Im Juni wollen sie auch das Land der Mitte erobern. Auf Einladung des neuen Eigentümers, des chinesischen Konzern Citic Deicastal, werden die Kicker im Juni für eine Woche nach China reisen und dort Kultur erleben, aber auch Fußball spielen.

„Es ist toll zu sehen, dass die neuen Eigentümer genauso wie unser Geschäftsführer Frank Boshoff voll hinter unseren Fußballern stehen“, sagt Norbert Brisch. Als langjähriger Teammanager ist er weniger Trainer als Mädchen für alles in der Mannschaft. „Die Taktik machen die Jungs selbst. Und nach einer 3:1-Führung sieht die ohnehin immer gleich aus. Einer bleibt noch hinten, alle andern stürmen“, sagt Brisch.

Am Montagabend beim ersten Spiel der Stadtligasaison, das Völkel mit 7:2 gegen Brahm gewann, durfte er sich wieder einmal bestätigt fühlen. Gegen Wuppertaler Konkurrenten hat das Team seit drei Jahren kein Spiel mehr verloren, sucht deshalb die Herausforderung immer wieder auf höherer Ebene. Die Fahrten zahlt dann der Betrieb.

Brisch, der bei Völkel Betriebsratsvorsitzender ist, gehörte 2003 zu den Gründungsmitgliedern der Elf, die im Gegensatz zu vielen Mannschaften der Liga eine echte Betriebsauswahl ist. Acht Spieler arbeiten auch bei Fritz Völkel, so etwa Jean Baumgarten und Muhidin Ramovic, die beide gehobenes Bezirksliga-Niveau haben.

„Im damaligen Vorstellungsgespräch spielte der Fußball zwar keine Rolle, aber ich habe über Freunde gehört: Bewirb dich doch da mal“, sagt Ramovic, der im Betrieb längst Messtechniker ist. „Viel Spaß, immer Stimmung und gute Fußballer“, nennt Jean Baumgarten die Gründe, warum er seit neun Jahren für Völkel kickt.

Fast alle spielen nebenbei auch im normalen Ligenbetrieb des DFB, wobei die Schwerpunkte manchmal verschoben scheinen: Mit vielen Völkel-Kollegen suchte Baumgarten vor zwei Jahren einen neuen Verein. Bedingung: Betriebssport muss geduldet werden. Grün-Weiß griff damals zu und steht mit seinen vielen Völkel-Kickern inzwischen an der Schwelle zur Landesliga. Nur einer scherte aus: Michael Kluft musste nach seinem Wechsel zum WSV dem Betriebssport abschwören.

Und was hat im Betrieb Vorrang: Arbeit oder Fußball? Norbert Brisch: „Die Arbeit. Aber wenn ich sage, ich brauche den oder den heute unbedingt für ein Spiel, dann wird er schon mal aus der Schicht genommen.“

“ Ergebnisse der Wuppertaler Betriebsfußballrunden finden Sie auch in unserem Fußballportal wz-sportplatz.de

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