Frauen-Box-Turnier an der Gathe lockt wenige Zuschauer

Susanna Buntrock zeigte eine Spitzenleisung. Das größte Frauen-Box-Turnier Deutschlands war dennoch kein Publikumsmagnet.

Wuppertal. Monate der Vorbereitung hatten BSU-Trainer, Manager und Vorsitzender Monsif Gammodi und die kleine Schar seiner Helfer in die größte Frauenbox-Veranstaltung Deutschlands gesteckt, doch nur wenige Boxfans wollten die Aktionen der rund 100 Frauen und Mädchen im Ring in der Sporthalle Gathe am vergangenen Wochenende sehen.

Vor weitgehend leeren Stuhlreihen zeigten die unterschiedlich ringerfahrenen Amazonen aus Deutschland, der Türkei, Schweiz und Holland zum großen Teil vorzügliche Leistungen, bestachen durch Technik und gute Beinarbeit.

Erheblichen Anteil am hochwertigen Sport mit vielen deutschen Meisterinnen und sogar Europameisterinnen hatten auch die aufgebotenen BSU-Kämpferinnen, von denen Susanna Buntrock im Jugend-Federgewicht durch einen sehr gut heraus gearbeiteten Punktsieg über Mendi Klein für den ersten Wuppertaler Erfolg sorgte.

Auch Stefanie Czywlik überzeugte gegen die starke Schweizerin Yvonne Rigling im Weltergewicht und gewann nach Punkten. Ihren ersten Kampf überhaupt bestritt Laila Nasma (BSU) im Halbmittelgewicht gegen Stefanie Tulach (FK Kevelar) und bestach durch Übersicht und präzise Schläge, zwang ihre Gegnerin im ersten Durchgang zum Zeitnehmen und schaffte es, selbst kaum getroffen zu werden.

An ihrem klaren Punktsieg gab es keinen Zweifel. "Sehr stark", lobten Monsif Gammodi und die Vize-Europameisterin Olivia Luczak, die wegen eines gerade erst überstandenen grippalen Infekts selbst nicht kämpfen konnte. Weniger glücklich lief es für die Schwergewichtlerin Anna Barthmann (BSU), die ihren Debüt-Kampf gegen Tatjana Wagner (Münster) nach Punkten verlor.

Auch beim männlichen Nachwuchs war die BSU an drei der 16Kämpfe beteiligt. Den Auftakt bildete Oktay Gündoglu im Jugend-Bantamgewicht. Mit klaren Aktionen beherrschte der Wuppertaler den ungestüm angreifenden Erol Tan (Bonn) in den beiden ersten Runden, verlor dann aber ein wenig seine Linie.

Doch an seinem Punktsieg gab es keinen Zweifel. Ebenso wenig wie am Erfolg von Aschraff Almamun in Weltergewicht der Kadetten. Sein Gegner Lukas Heinrich (Bonner BC) wurde in der ersten Runde angezählt, überstand aber den Rest des Kampfes, ohne den Sieg von Almamun gefährden zu können. Dass die bessere Technik und das größere Talent nicht allein reichen, musste Artur Tamojan (Weltergewicht, Kadetten) zur Kenntnis nehmen.

Nach sehr starkem Beginn mit klarer Führhand und sehenswerten Schlagkombinationen machten sich deutliche Konditionsmängel bemerkbar. Er wurde auch wegen Haltens verwarnt und musste sich mit einem Unentschieden begnügen.

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