Extremsport: Heukemes auf Rang zwei

Der 56-Jährige Wuppertaler läuft in New York 701 Meilen in zehn Tagen.

Wuppertal/New York. Es war schon eine ziemliche Tortur, die sich der Wuppertaler Ultra-Läufer Achim Heukemes da aufgehalst hatte. Geschwächt durch eine Erkältung und angesichts der sehr schwierigen und wechselhaften Witterungsbedingungen musste der 56-Jährige beim Zehn-Tage-Lauf in New York alle Kräfte mobilisieren, um zumindest sein Minimalziel zu erreichen.

"Der Sieg war völlig außer Reichweite. Das muss ich neidlos anerkennen", schickte der Extremsportler ein dickes Kompliment an seinen großen Rivalen Wolfgang Schwerk. Der Solinger zeigte in Übersee mit der Laufleistung von 829 Meilen eindrucksvoll, dass er derzeit das Maß aller Dinge im Langstreckenlauf ist.

"Selbst wenn ich nicht krank geworden wäre, hätte ich mit ihm nicht mithalten können", blickt Heukemes auf den Wettkampf im Flushing Meadow Corona Park zurück, bei dem er zumindest noch Platz zwei erkämpfte und die Schallmauer von 700 Meilen knackte.

Erst nach 72 Stunden klang die Erkältung ab, die Heukemes sich auf der Anreise eingefangen hatte. Zu 100 Prozent fit war der Ultra-Mann dann aber freilich nicht. Darüber konnten auch zwei Tagesbestleistungen nicht hinwegtäuschen, die Heukemes unter extrem schwierigen Bedingungen aufstellte, als Mitte des Rennens ein 30-stündiger Dauerregen einsetzte.

Die komplette Strecke stand unter Wasser und versetzte vielen der 28 Läufer einen moralischen Knacks. Selbst einem hartgesottenen Typen wie Ex-Trucker Heukemes schlug das Wetter aufs Gemüt.

"Es brachte gar nichts neue Klamotten anzuziehen. Nach zwei, drei Minuten war ohnehin alles wieder klitschnass", erzählt Heukemes, der zum Schlafen ins Massagezelt übersiedelte.

Der einzige Ort, wo es warm und trocken war. "Die gute medizinische Versorgung und hervorragende Verpflegung haben mich regelrecht über Wasser gehalten", lobt Heukemes, der bei seinen Läufen am liebsten Kuchen und Eis isst.

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