EHF-Pokalpartie: Duo macht Europa möglich

Wenn am Samstag in der Buschenburg die EHF-Pokalpartie Izmir gegen Leverkusen ausgetragen wird, haben die Zwillinge Sandra und Mandy Münch ein Heimspiel.

Wuppertal. Das gab’s noch nie: Europapokal in der Buschenburg. Und auch, wenn sich mit Bundesligist Bayer Leverkusen und Izmir BSB SK aus der Türkei am Samstag (18.30 Uhr) in der dritten Runde des EHF-Pokals keine Wuppertaler Mannschaften gegenüberstehen, ist bei dieser Veranstaltung auf sportlich hohem Niveau für Lokalkolorit gesorgt.

Im Kader des Bundesligisten stehen mit den Zwillingen Sandra und Mandy Münch (22) zwei Langerfelder Eigengewächse. Die gehen in der Dritten Liga für Beyeröhde auf Torejagd, besitzen für Leverkusen aber seit Saisonbeginn ein Zweitspielrecht und sind dort auch bereits in drei Bundesligaspielen zum Einsatz gekommen.

Ob das auch am Samstag für ein paar Minuten der Fall sein wird, hängt sicher vom Spielverlauf ab, denn schonen können sich die Zwillinge zuvor nicht. Bereits um 15.30 Uhr stehen sie mit ihrem TVB im wichtigen Meisterschaftsspiel gegen Lintfort auf der „Platte“ und sind da voll gefordert.

„Beyeröhde hat Priorität, aber in jedem Fall ist es ein tolles Gefühl, sich hier auch mit Leverkusen zeigen zu dürfen“, sagt Sandra Münch und ihre Schwester nickt. Wer sie kennt, weiß, dass sie sich für einen Einsatz zerreißen würden, denn der Handball ist für beide, die als inzwischen ausgelernte Steuerfachgehilfinnen Sport und Beruf unter einen Hut bringen, seit früher Jugend Lebensmittelpunkt.

Inzwischen trainieren sie zweimal pro Woche in Leverkusen und dreimal mit dem TV Beyeröhde und wollen irgendwann fest erste Liga spielen. „Das ist natürlich, was Tempo und Einsatzhärte angeht, ein ganz anderes Spiel“, sagt Mandy Münch. „Insofern waren wir doch überrascht, dass wir in den Spielen, in denen wir dabei waren, schon bis zu 20 Minuten Spielzeit bekommen haben.“

Auch ihre ersten Bundesliga-Tore haben beide bereits erzielt. Mandy darf wie bei Beyeröhde im mittleren Rückraum spielen, Sandra wird teilweise auch auf Rechtsaußen eingesetzt.

Dass man bei der Weiterentwicklung der beiden großen Handball-Talente mit Leverkusen über Bande spielt, ist nur ein Teil der zwischen beiden Vereinen seit Jahren bestehenden Kooperation. Die jetzige Trainerin Meike Neitsch ist wie einige Spielerinnen auch Ex-Leverkusenerin.

„Aufgrund dieser Nähe hat uns Leverkusen auch angesprochen, ob wir nicht das IHF-Pokalspiel ausrichten wollen, als Izmir signalisierte, auf ihr Heimrecht zu verzichten“, sagt der TVB-Vorsitzende Norbert Koch. Nicht zuletzt wegen der Münch-Zwillinge und der Fans griff er zu.

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