Wassersport Drachenbootfest findet alte und neue Freunde

Zum 26. Mal veranstaltete der VfK Wuppertal das sportliche Spektakel am Stausee.

 Eines der zahlreichen Rennen beim Bergischen Drachenbootfest am Wochenende: Hier liegen die Funteams des  KSC Halbzart  (hinten) und des PSV Ippon-Tigers (fast) Bootsspitze an Bootsspitze.

Eines der zahlreichen Rennen beim Bergischen Drachenbootfest am Wochenende: Hier liegen die Funteams des  KSC Halbzart  (hinten) und des PSV Ippon-Tigers (fast) Bootsspitze an Bootsspitze.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Trommelschläge hallen über den idyllisch gelegenen Stausee, vom Ufer tönen Anfeuerungsschreie: Es ist wieder Bergisches Drachenbootfest in Beyenburg - und das inzwischen zum 26. Mal. Viele alte aber auch neue Freunde darf das eingespielte Team des VfK Wuppertal am Wochenende begrüßen - Hobby-Teams, Firmenteams und erstmals auch Gäste aus Frankreich. „In früheren Jahren haben wir zwar schon mal deutlich mehr Teilnehmer gehabt, aber so ist es sowohl für die Teams als auch für uns als Veranstalter angenehm und überschaubar“, sagt der VfK-Vorsitzende Guido Wrede.

Das Ziel, Drachenbootfahren in Wuppertal populär zu halten und eventuell die eine oder andere Nachwuchskraft für den Rennsport zu animieren, wird weiterhin voll erfüllt. Ohne die Drachen würde hier etwas fehlen. Vor fast drei Jahrzehnten war der VfK mit dieser Sportart ja sogar Vorreiter in Deutschland und Europa gewesen. Nun trainieren unter Anleitung der Fachleute regelmäßig auch Hobby- und Firmenmannschaften. Der benachbarte Eisenbahner Sport Verein etwa beherbergt die Train Attacks, die seit Jahren regemäßig zu den schnellsten Teams beim Bergischen Drachenbootfest gehören. So mancher Fahrplanplaner der Deutschen Bahn wäre über eine ähnliche Präzision, wie sie die DB-Paddler zeigen, wohl hocherfreut.

Paddeln ist schon Teil der
Firmenkultur geworden

Meist noch weiter vorne liegen die Airdragons der Stadtwerke. „Mit denen liefern wird uns regelmäßig heiße Duelle“, sagt Jutta Feldmann, Teamchefin der Wupperdrachen, des Teams der Stadtverwaltung. Seit 17 Jahren ist sie schon dabei. „Zwischenzeitlich sind Damen von uns auch beim VfK eingestiegen, haben mit den Drack Attacks sogar Europa- und Weltmeisterschaftstitel gewonnen“, berichtet sie über die gegenseitig gute Zusammenarbeit. Am wichtigsten sei aber die Stärkung des Teamgeistes, der automatisch entstehe. „Inzwischen sitzen schon Töchter und Schwiegersöhne mit im Boot, und der nächste Nachwuchs kündigt sich bereits an“, so Feldmann.

Zum Einstieg dürfen die Kinder an die Trommel, denn am Bug sind Leichtgewichte willkommen. Die Schlagzahl gibt eh der Schlagmann – der vordeste und oft erfahrenste Paddler im Boot – an. Auf massig Erfahrung kann Hans-Martin Röse zurückblicken, einstiger Spitzencanadierfahrer und bis heute die gute Seele der KSG Wuppertal. Wohl auch deshalb ist bei den Kleinbooten (zehn statt 20 Paddler) sein Team der Bergischen Drachen - bestehend aus Nachbarn und Handwerkern aus Beyenburg - kaum zu schlagen. In knapp über einer Minute bewältigen sie die 200-Meter-Strecke - kaum langsamer als die Besten bei den Großbooten. Drei Zeitläufe sind zu fahren. Nachher gibt es noch Endläufe, so dass sich die Veranstaltung über den ganzen Tag zieht.

Französinnen fühlen sich 
wohl „wie Gott in Frankreich“

Sogar das gesamte Wochenende über sind die Pink Ladies aus Agen in Frankreich zu Gast und fühlen sich - trotz bescheidener Unterbringung in der Wuppertaler Jugendherberge - wie „Gott in Frankreich“, wie Teammitglied Dominique Marrasant ob der herzlichen Aufnahme versichert. „Nur Schade, dass die Schwebebahn nicht fährt“, sagt sie in gutem Deutsch. Der Kontakt zu den Pink Ladies, einer Gruppe von Frauen, die nach Brustkrebserkrankungen das Paddeln als stärkendes Element für den Körper und die Seele entdeckt haben, entstand in Le Temple Sur Lot, wohin die Wuppertaler Kanuten und Drachenbootsportler oft ins Trainingslager fahren.

Im April hatte man den Französinnen als Gastgeschenk ein ausgedientes Drachenboot mitgebracht. Nun folgte der erste Gegenbesuch im größeren Rahmen. Auch für die Französinnen wurde mit dem Ladies Cup ein neues Element im Programm des Drachenbootfests installiert. „Wir sind froh, dass wir nicht Letzte geworden sind“, sagt Dominique Marrassant lächelnd, wobei Gewinnen und Verlieren hier ohnehin sekundär sind. Wir kommen wieder“, verspricht Pascale Beaury, die Trainerin der Pink Ladies. Sie spricht dabei sicher für die meisten der Teilnehmer beim 26. Bergischen Drachenbootfest.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort