Personal- und Fitnesstrainer Dominik Krane macht Seefahrer fit

Der Fußballer des TSV Ronsdorf betreut als Personal- und Fitnesstrainer auf einem Kreuzfahrtschiff die Gäste an Bord.

Um den Arbeitsplatz auf hoher See dürften Dominik Krane viele beneiden.

Um den Arbeitsplatz auf hoher See dürften Dominik Krane viele beneiden.

Foto: Krane

Wuppertal. Jeden Tag blaues Meer, Sonnenschein und ganz viel Sport: So sieht das derzeitige Leben von Dominik Krane aus. Der Sport- und Fitnesskaufmann aus Wuppertal befindet sich seit Januar auf Kreuzfahrt auf der Orient-Route mit der Aida — beruflich, versteht sich. Er arbeitet als Personal Trainer an Bord des riesigen Urlaubsschiffes. 10,5 Stunden an See- und 7,5 Stunden an Hafentagen kümmert sich Dominik Krane mit um das Wohl der rund 2500 Gäste an Bord. Wochenenden gibt es für ihn nicht. Viel Zeit, um selbst fremde Städte anzuschauen oder sich mal an Deck zu sonnen, bleibt da nicht.

„Ich stehe um 7 Uhr auf, gehe um 7.20 Uhr zum Frühstück in die Crew Mess, also die Messe für die Mitarbeiter, und bin dann um 7.45 Uhr auf Deck 11 an meinem Arbeitsplatz“, erzählt der als Fußballer des TSV Ronsdorf bekannte Wichlinghauser. Bis 12 Uhr dauert seine erste Schicht. Dann ist Mittagspause bis um 13 Uhr. Anschließend geht es weiter bis 16 Uhr oder bis 20 Uhr. Der Wuppertaler unterrichtet unter anderem BOP (Bauch-Oberschenkel-Po), Indoor-Cycling oder Faszientraining. Doch auch das Ausgeben von Handtüchern am Pool oder das Bereiten der Aufgüsse in der bordeigenen Sauna gehören zu seinen Aufgabengebieten.

Braucht jemand individuelle Beratung an den Geräten im Fitnessstudio des 15 Decks hohen Kreuzfahrtschiffs — auch hierfür ist Dominik Krane der richtige Ansprechpartner. „Das Tolle an diesem Job ist, ich lerne ständig neue Leute kennen“, freut sich der 22-Jährige mit dem gewinnenden Lächeln. Seekrank sei er bisher nur ein einziges Mal gewesen und Heimweh habe er nur selten, da er ständig abgelenkt sei, berichtet er. Mit seiner großen Familie in Wuppertal kommuniziere er regelmäßig per Internet.

Da zu arbeiten, wo andere Urlaub machen, ist für den Sport- und Fitnesskaufmann keine neue Erfahrung. Von 2015 bis 2016 war er für ein Jahr in Dubai in einem Fitnessstudio beschäftigt. Als der Vertrag ausgelaufen war, kam Dominik Krane erst einmal für ein paar Monate nach Hause, bevor er dann auf einem Kreuzfahrtschiff anheuerte.

Dominik Krane, Weltenbummler und Fußballer des TSV Ronsdorf

Onkel und Tanten, die Kreuzfahrten lieben, hätten ihn für dieses Abenteuer begeistert, sagt der 22-Jährige. Dass er gerade für die Orientroute eingestellt wurde, war aufgrund seiner Vorkenntnisse der Vereinigten Arabischen Emirate vermutlich kein Zufall. Denn Zeit für Besichtigungstouren in Abu Dhabi, Muscat, Dubai und Bahrain, deren Häfen das Schiff ansteuert, haben die Crewmitglieder eher nicht.

„Wir können an Hafentagen nach Feierabend von Bord gehen. Ich habe es aber zeitlich noch nie geschafft, Bahrain anzusehen“, gesteht Dominik Krane. Denn in der Zeit, in der die Gäste sich die Städte anschauen, müsse er sich beispielsweise darum kümmern, seine Wäsche zu waschen. Auch das Saubermachen der rund acht Quadratmeter großen Doppelkabine, die Dominik Krane sich mit einem anderen Mitarbeiter teilt, müsse in der Freizeit erfolgen.

Bis Ende Mai hat der Wuppertaler vielleicht doch noch Gelegenheit, Bahrain zu besuchen. Dann endet sein erster Vertrag und Dominik Krane kommt zurück in die Heimat.

Ab dem 23. August geht es für den Wuppertaler dann auf eine andere Tour. Die Zusage hat er schon in der Tasche. Im Herbst und Winter fährt er von Nordamerika aus erst in die Karibik und dann in die Ostsee. Da wird der TSV Ronsdorf wohl noch länger auf seinen Spieler verzichten müssen.

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