Dieser Medizincheck ist schon in jungen Jahren wichtig
Viele Kadersportler lassen sich am Sportmedizinischen Institut der Bergischen Uni untersuchen. Kürzlich war dort auch ein junges Quartett des LAZ Wuppertal zu Gast.
Wie leistungsfähig sie in ihren Spezialdisziplinen Sprint, Dreisprung und Hochsprung aktuell sind, dürfen die Nachwuchsleichtathleten Sophie Bleibtreu (15), Jana Rokitta und Tom Ediger (beide 17) am Wochenende bei den Deutschen U 20-Hallenmeisterschaften in Halle an der Saale zeigen. Die Bestätigung, dass es aus sportmedizinischer Sicht keine Einschränkungen für sie gibt, holte sich das Top-Trio des Leichtathletik Zentrums (LAZ) Wuppertal in der vergangenen Woche noch bei einem Check im Sportmedizinischen Institut der Bergischen Universität am Haspel. Als Mitglied des NRW-Sprintkaders durfte sich auch der erst 14-jährige Tim Haufe vom LAZ dort unter die Lupe nehmen lassen.
Thomas Ediger, LAZ-Trainer
Der Deutsche Leichtathletikverband und auch der übergeordnete Deutsche Olympische Sportbund schreiben derartige Tests für Kaderathleten vor. Auf Landesebene werden sie für Nachwuchs-Kadersportler vom Landessportbund bezahlt, denn ein Medizincheck dauert nicht nur gut zwei Stunden, sondern kostet auch 300 bis 500 Euro.
„Für mich sind die Ergebnisse unbezahlbar“, sagt LAZ-Trainer Thomas Ediger. Schließlich erhalte er nachher ein umfangreiches Bild seiner Athleten von Blut-, über Kraft- bis hin zu Ausdauerwerten und vor allem natürlich über den Gesundheitszustand, internistisch wie orthopädisch.
Das kann einerseits Hinweise auf Mangelerscheinungen oder organische Schädigungen, aber auch auf mögliche Überbelastungen durchs Training geben. Bei mindestens vier Einheiten pro Woche inklusive Krafttraining und gerade die Gelenke hoch belastenden Sprungdisziplinen kann das leicht vorkommen, wenn man nicht richtig dosiert und auf die Dauer schwerwiegend sein.
„Gerade für den Nachwuchssportler ist eine solche Kontrolle extrem wichtig“, sagt Institutsleiter Professor Thomas Hilberg. Das sei die Phase in der Trainingsumfänge und Intensitäten oft deutlich angehoben würden, was sich im Muskel- und Skelettapparat des Heranwachsenden negativ niederschlagen könne. Dessen Überprüfung ist eine Ebene der Untersuchung. Bei der zweiten geht es um die Überprüfung des Herz-Kreislauf-Systems. Angeborene Veränderungen würden teilweise nur unter Belastung auffallen. Durch die Untersuchung will man etwa die Gefahr des plötzlichen Herztods, der schon bei jungen Menschen auftreten könne, minimieren. Zweites Risiko sei eine Herzmuskelentzündung durch einen Infekt. Bei Menschen über 35 Jahre sei dann die Gefahr durch Gefäßverengungen größer, etwa durch Fettablagerungen in den Blutbahnen.