Sportler der Woche Der Name Steveker steht für Qualität

Wuppertal · Piet (15) und Win (16) sind in der deutschen Tennis-Jugendrangliste gut platziert und spielen auch schon bei den Herren.

 Win (l.) und Pier Steveker: Die (Tennis-)Familie mit Papa Wolfgang, Mama Katja und Schwester Fenna steht voll hinter den Geschwistern.

Win (l.) und Pier Steveker: Die (Tennis-)Familie mit Papa Wolfgang, Mama Katja und Schwester Fenna steht voll hinter den Geschwistern.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Jugendarbeit beim SV Bayer trägt Früchte. Piet (15) und Win (16) Steveker dürften als die größten Nachwuchstalente des Bergischen Landes gelten und zählen zur erweiterten Spitze im deutschen Jugendtennis. Piet ist im Jahrgang 2004 die Nummer sieben in Deutschland, sein älterer Bruder Win belegt im Jahrgang 2003 die sechste Position.

Fragt man beide nach ihrem Erfolgsrezept, sind sie sich einig: Die Bruderrivalität trage maßgeblich dazu bei, immer das Beste aus sich herauszuholen. Das hält auch das Niveau im Training hoch, bei dem sich beide als harte Arbeiter zeigen. Der Trainingsplan sieht täglich zwischen eineinhalb und drei Stunden Tennis- und Konditionstraining vor. Da ist es nicht überraschend, dass 1,94-Meter-Hüne Win schon die 258 der deutschen Herrenrangliste ist und Piet, der im Club den Spitznamen „Minicooper“ trägt (aufgrund seiner relativ kleinen Körpergröße), kurzfristig die 500er Marke knackte.

Trotzdem ist von Überheblichkeit keine Spur: „Natürlich haben wir hohe Ziele und Ansprüche, aber es ist uns immer noch sehr wichtig, Spaß zu haben, und wir wollen uns stetig verbessern, auf und neben dem Platz“, berichtet Piet. Wichtig für die Entwicklung ist sicher der Übergang ins Herrentennis und die Wertschätzung der erfahrenen Mannschaftskameraden aus den beiden Herrenmannschaften.

In Piets und Wins umfangreicher sportlichen Vita fällt die bereits mehrmalige Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften auf. Piet hat im nationalen Vergleich schon das Viertelfinale im Einzel erreicht. Win gelang der Sprung unter die letzten Vier in der Doppelkonkurrenz. In der Altersklasse U14 wurde Win zudem schon NRW-Meister (2017). Dazu kommen zwei zweite Plätze bei den Verbandsmeisterschaften, unter anderem im vergangenen Jahr, bei denen er sich im Finale seinem Bruder Piet geschlagen geben musste, der gleichzeitig auch die Doppelkonkurrenz in der U18 gewinnen konnte. Seit drei Jahren messen sich die beiden auch international auf der „Tennis Europe Junior Tour“. Dort gelang Win im vergangenen Jahr in Belgien ein besonderer Erfolg – er triumphierte sowohl im Einzel, als auch im Doppel mit Piet. Doch damit nicht genug: In Holland wies Win 2019 den damals amtierenden italienischen Meister in die Schranken.

Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist sehr persönlich

Bayer-Trainer Uwe Pfläging, der beide seit fast zehn Jahren unter seinen Fittichen hat, ist sehr angetan von der Zusammenarbeit. Auch die Eltern-Trainer-Kommunikation sei „optimal“ – ehrlich und persönlich. Mutter Katja und Vater Wolfgang schätzen das Verhältnis sehr: Sie sprechen von einem „Glücksfall“. Uwe Pfläging, früher selbst erfolgreicher Tennisspieler mit Erfahrungen bei ATP-Satellite-Turnieren und zwei Jahren Regionalliga, ist sehr zufrieden mit der Entwicklung von Win und Piet. Piets größte Stärke sieht er in der Antizipation des gegnerischen Spiels, ganz besonders beim Return. Dazu hebt er Piets Qualitäten im Netzspiel hervor – durchaus ungewöhnlich bei einer Körpergröße von 1,74 m. „Win hat eine starke Moral und ist in der Lage, Spiele auch nach deutlichen Rückständen zu drehen“, lobt Pfläging. Zudem verfüge er über ein „brillantes Überraschungsmoment“ in seinem Repertoire, was aber manchmal auch nach hinten losgehe – „zwischen Genie und Wahnsinn“. In Zukunft möchte er mit Win noch an der Beinarbeit arbeiten. Wichtig findet Pfläging generell, dass die beiden talentierten Nachwuchsspieler ihre Leidenschaft zum Tennissport beibehalten und sich wie bisher aus Eigenantrieb verbessern wollen.

Seit fast fünf Jahren sind Win und Piet, nach zuvor drei Jahren Bezirkstraining, Teil des Kaders des Tennisverbands Niederrhein und Verbandstrainer Björn Jacob sieht bei beiden noch großes Potenzial. Interessant ist, dass die Steveker-Jungs zu den wenigen gehören, die ihrem Heimatverein, dem SV Bayer Wuppertal, treu geblieben sind. Im Sommer warten dort wieder interessante Herausforderungen, zum einen in der Jugend Niederrheinliga (höchste deutsche Spielklasse), wo die beiden sich schon in den vergangenen beiden Jahren fest etabliert haben, zum anderen in der 1. Herrenmannschaft des SV Bayer Wuppertal (1.Verbandsliga).

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