Handball  Schwarzwald verlässt TVB nach der Saison

Wuppertal · Schlechte Nachricht für Handball-Zweitligisten vor dem Jahresauftakt gegen Berlin. 

 Erfolgstrainer Martin Schwarzwald - hier mit Katharina Hufschmidt - hat einen guten Draht zur Mannschaft.

Erfolgstrainer Martin Schwarzwald - hier mit Katharina Hufschmidt - hat einen guten Draht zur Mannschaft.

Foto: TV Beyeröhde

Eigentlich dachten die Verantwortlichen des TVB Wuppertal, mit den Verletzungen in den letzten Spielen des alten Jahres die Hiobsbotschaften hinter sich gelassen zu haben. Mit frischem Elan sollte am morgigen Samstag (17.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die Spree-Füchse aus Berlin das Jahr neu angegangen werden und die Erfolgsgeschichte der laufenden Saison als aktuell Dritter der 2. Handball-Bundesliga fortgeschrieben werden. Doch mit der Ankündigung, dass er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde, hat mit Trainer Martin Schwarzwald ausgerechnet der wohl entscheidende Faktor der neueren Erfolgswelle der Handballgirls Wasser in den Wein der Beyeröhder Glückseligkeit gegossen.

Schwarzwald versichert: Der
Abschied hat rein private Gründe

Der 32-Jährige Pfälzer war vor zwei Jahren nach Wuppertal gekommen und wird wieder in seine Heimat zurückkehren. „Mein Engagement in Wuppertal war von Beginn an von drei Parametern abhängig: Meiner Arbeit als Grafiker in Kaiserslautern, meiner Partnerin in Mainz und dem Handball selbst. Sportlich bin ich rundum zufrieden. Der Verein bietet ein sehr herzliches und familiäres Umfeld, und mit der Mannschaft habe ich ebenfalls eine sehr produktive Ebene gefunden. Aber auch mein Arbeitgeber und nicht zuletzt meine Partnerin haben in den letzten Jahren sehr viel investiert, um mir eine stetige Weiterentwicklung im Handball zu ermöglichen. Das ist auch der Grund, warum ich mich dazu entschieden habe, mein Amt als Trainer zum Saisonende niederzulegen und zumindest aktuell damit dem sehr hohen Aufwand Tribut zu zollen“, versichert Schwarzwald, seinen Abschied aus rein privaten und beruflichen Gründen zu nehmen. Der Chefcoach des Zweitligisten, der seit November im Besitz einer A-Trainer-Lizenz ist, werde dem Handball sicher erhalten bleiben und möchte nicht ausschließen, dass er sich bei einer interessanten Anfrage damit beschäftigen würde. Aber im Moment habe er definitiv kein neues Engagement und freue sich erstmal auf die private Zeit. Dabei betont Schwarzwald seine Dankbarkeit gegenüber den Beyeröhder Verantwortlichen um TVB-Chef Norbert Koch.

„Der Verein bietet ein sehr herzliches und familiäres Umfeld und hat mir die erste Chance gegeben, mich als Cheftrainer in der Bundesliga zu beweisen.“ Doch rund 60 000 Kilometer im Jahr auf der Autobahn seien auf Dauer ein hoher Aufwand.

Beim TVB bedauert man Schwarzwalds Entscheidung „Martin wird in jeder Beziehung eine große Lücke hinterlassen. Wir hätten gerne mit ihm weiter gemacht“, fasst Abteilungsleiter Stefan Müller zusammen, der gehofft hatte, dass Schwarzwald seine vor der Weihnachtspause angedeutete Entscheidung überdenkt und doch bleibt. Schließlich habe der Coach in kurzer Zeit viel bei den Handballgirls bewegt und den TVB auf und neben dem Parkett auf ein neues Level gebracht.

„Wir sind Martin zu großem Dank verpflichtet. Alle Beteiligten respektieren seine Entscheidung und sind entschlossen, die Saison möglichst erfolgreich weiterzuführen. Dazu bietet sich gleich am kommenden Samstag die Gelegenheit“, sagt TVB-Boss Norbert Koch und versucht den Blick auf den Alltag zu lenken, was offensichtlich auch seinem Coach am liebsten ist. Doch ob das den Wuppertaler Handballgirls gegen den Tabellensiebten aus der Hauptstadt zu ungewohnt früher Anwurfzeit gelingen wird, muss man abwarten.

Die Nachricht ihres Trainers dürfte den Damen des TVB ebenso schwer im Magen liegen wie die Ausfälle von Pia Adams und Ramona Ruthenbeck sowie das Fragezeichen hinter dem Einsatz der erkrankten Johanna Heldmann.

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