Handball BHC will in Wetzlar gleich auf Touren kommen

Wuppertal/Wetzlar · Mit einem schwierigen Auswärtsspiel startet für den Handball-Bundesligisten das Jahr 2020.

 Der damals siebenfache Torschütze Fabian Gutbrod und die Tschechen Tomas Mrkva und Tomas Babak (v.l.) freuen sich nach dem 33:30 gegen Wetzlar im Hinspiel. Am Samstag in Wetzlar dürfte die Latte hoch liegen.

Der damals siebenfache Torschütze Fabian Gutbrod und die Tschechen Tomas Mrkva und Tomas Babak (v.l.) freuen sich nach dem 33:30 gegen Wetzlar im Hinspiel. Am Samstag in Wetzlar dürfte die Latte hoch liegen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Nur sechs Tage nach dem Abschluss der Europameisterschaft eröffnen die Handballer des Bergischen HC am Samstag um 18.30 Uhr mit dem Auswärtsspiel beim Tabellen-Achten HSG Wetzlar die Restrunde in der Bundesliga. „Es ist extrem spannend zu sehen, ob wir es schaffen, unsere Leistung im Wettkampf schon wieder auf die Platte zu bringen“, spürt auch BHC-Trainer Sebastian Hinze ein Kribbeln der Vorfreude. Man habe beim Tabellen-Zehnten versucht, die Vorbereitungszeit gut zu nutzen, doch müssten nun in kürzester Zeit die Heimkehrer von der EM eingebaut werden. Auf die könne der BHC natürlich nicht verzichten, auch wenn Spieler wie Lukas Stutzke, Alexander Weck aber auch Ragnar Johannsson in der Vorbereitung sehr gut gearbeitet hätten und ein gutes Stück vorangekommen seien.

Fünf-EM-Heimkehrer erst seit dieser Woche wieder im Training

Insbesondere Johannsson habe nach einem schwierigen ersten halben Jahr beim BHC die Lust am Handball wiedergefunden und neues Selbstvertrauen. Zusammen mit Kapitän Kristian Nippes, der im Sommer seine Erstliga-Karriere beendet, wird er auf Halbrechts den Ausfall von Maciej Majdzinski kompensieren müssen, der sich im EM-Spiel gegen Schweden bekanntlich einen Anriss der Plantarsehne zugezogen hatte und für voraussichtlich noch sechs Wochen ausfällt. Auch mit den länger verletzten Leos Petrovsky und Daniel Fontaine rechnet Hinze in dieser Zeit noch nicht, spricht andererseits von einem extrem schwierigen Auftaktprogramm bei sechs Spielen in vier Wochen.

Schon fünf Tage nach dem Auftritt in Wetzlar folgt für den BHC das Knüllerheimspiel gegen Meister Flensburg in Düsseldorf (Donnerstag, 19 Uhr, ISS Dome), und auch die nächsten Gegner Göppingen, Hannover, Melsungen, Berlin und Erlangen sind nicht von Pappe. „Da sind wir wohl nirgendwo Favorit und wollen trotzdem Punkte sammeln“, so Hinze. Umso wichtiger sei es, sich vom ersten Spiel an zu fokussieren.

Das dürfte Arnor Gunnarsson, Tomas Babak, Tomas Mrkva, Linus Arnesson und Max Darj am schwersten fallen. Nachdem sie noch in der EM-Hauptrunde aktiv gewesen waren und alle sieben Spiele in den Knochen haben, sind sie erst am Dienstag in den Trainingsbetrieb zurückgekehrt. Max Darj sogar erst am Donnerstag, nachdem die Ärzte bei ihm nach Magenproblemen erhöhte Entzündungswerte festgestellt hatten.

Duell der dienstältesten Bundesliga-Trainer

Für alle gilt es, die „Dinge, die wir uns im Winter erarbeitet haben“ schnellstmöglich mit umzusetzen. Hinze nennt beispielsweise mehr Tempo im Positionsangriff mit anderen Auftaktvarianten. Basis blieben aber Abwehr und Gegenstoß, auf die auch Kai Wandschneider bei Wetzlar setzt. Er ist wie Hinze seit 2012 im Amt, was beide zu den dienstältesten Trainern der Bundesliga macht. In Wetzlar habe er ein Team ohne Schwächen geformt, sagt Hinze mit viel Respekt. Darauf deutet auch die Bilanz der Hessen hin, die sowohl zu Hause als auch auswärts 10:10 Punkte und ein absolut ausgeglichenen Torverhältnis haben. Vor der Winterpause hatten sie vor allem auswärts aufhorchenlassen mit Siegen in Kiel, Leipzig und Erlangen. Die Mannschaft um Regisseur Filip Mirkulovski hatte fünf EM-Fahrer, mit dem norwegischen Rechtsaußen Kristian Björnsen sogar einen Akteur im Spiel um Platz drei. Hinze: „Wir wissen, dass wir eine Topleistung brauchen, um dort zu punkten.“

(gh)
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