Tennis BTC: 125 Jahre Tennissport mit Stil

Barmen · Seit 1893 besteht der Barmer Tennisclub, seit 1904 ist er am Toelleturm zu Hause.

Eine historische Postkarte zeigt die einstigen Attraktionen auf den Barmer Südhöhen, vorne links die Tennisplätze des Barmer TC.  Sammlung: BTC

Eine historische Postkarte zeigt die einstigen Attraktionen auf den Barmer Südhöhen, vorne links die Tennisplätze des Barmer TC. Sammlung: BTC

Foto: WZ/BTC

Nicht nur Wuppertals ältester Tennisclub, sondern einer der ältesten Tennisvereine überhaupt, ist der Barmer TC, der 1893 gegründet wurde und in diesem Jahr 125 Jahre alt wird. Zwar kennt man den BTC heutzutage als Club mit seinem Domizil oben am Toelleturm, doch seine ersten Jahre verbrachte er in Unterbarmen, wo zwischen Oskarstraße und Friedrich-Wilhelm-Straße die ersten Plätze angelegt wurden.

Die meisten Mitglieder kamen aus Unterbarmen oder Barmen Mitte. Einige wohnten in der damaligen Nachbarstadt Elberfeld und galten als „Auswärtige“, was für sie den Vorteil hatte, dass sie statt der obligatorischen 20 Mark Jahresbeitrag nur zehn Mark zahlen mussten. Erst im Jahre 1904 begannen die Verhandlungen mit dem Fabrikaten Adolf Vorwerk, wobei der Industrielle dem BTC den Vorschlag machte, auf seinem „Terrain“ oben am Toelleturm drei Tennisplätze anzulegen.

Die Barmer Südhöhen waren durch eine Zahnradbahn, die Barmer Bergbahn erschlossen, die zwischen der Rathausbrücke und dem neu erbauten Barmer Luftkurhaus verkehrte.

Das Barmer Luftkurhaus fiel wie auch das Clubhaus des BTC dem Bombenangriff auf Barmen zum Opfer, die Bergbahn wurde 1959 von „weisen“ Stadtvätern stillgelegt, doch der BTC als Sportverein behauptete sich. Und zwar als Sportgemeinschaft, die sich die Pflege des Tennisspiels und Eissports auf die Fahnen geschrieben hatte. Die Plätze wurden bis 1945 im Winter gespritzt und als Eisfläche genutzt.

Nachdem der zweite Weltkrieg 1945 beendet war, der auch viele im Barmer TC das Leben gekostet hatte, waren es zehn tatkräftige Mitglieder, die 1949 im Sommer beschlossen, ihrem Tennisclub wieder auf die Beine zu verhelfen. Mit Genehmigung der britischen Militärregierung trat im Cafe´ Menges die erste Mitgliederversammlung zusammen, und man überlegte, wie die Anlage am Toelleturm wieder in einen spielfähigen Zustand versetzt werden könnte.

Mit der großzügigen Hilfe der Familie Vorwerk und den zehn erwähnten Mitgliedern wurden die Plätze restauriert. 1950 wurde dann das erste Clubturnier mit einem Nenngeld von drei DM ausgetragen, und 1951 konnte das Richtfest für das neue Clubhaus gefeiert werden. Außerdem gründete man eine Tischtennisabteilung, in der auch in weißer Tenniskleidung an den drei im Clubhaus aufgestellten Platten vorwiegend im Winter gespielt wurde.

Eine neue Ära wurde mit Bernhard „Bubi“ Gulcz als Trainer und Gastronom eingeläutet. Die Ehefrau des charismatischen Coaches überzeugte mit ihren Fähigkeiten am Herd ebenso wie ihr Mann auf der roten Asche, wo er unter anderem die beste Mädchen- und Damenmannschaft der Clubgeschichte formte.

Zu den Gästen im Club gehörten die Offiziere der britischen Besatzungsmacht und deren Frauen. Jahrzehnte lang war die Anlage des BTC mit ihrem imposanten Baumbestand meist zu Pfingsten Schauplatz der Bergischen Meisterschaften. Der BTC unterhielt auch eine der ersten Tennishallen in Deutschland an der Friedrich-Ebert-Straße (heute Standort des Fight-Clubs).

Erstaunlich, dass sich der Barmer TC dem Mitgliederschwund erfolgreich entgegenstemmt, wie der Vorsitzende Florian Sänger berichtet. „4oo Mitglieder haben wir derzeit, davon 30 Prozent Jugendliche. Wir platzen aus allen Nähten.“ Ein Umstand, dem der BTC-Vorstand durch eine Kooperation mit der SG Fischertal und deren Vorsitzenden Jörg Schüller Rechnung trägt. Schüller stellt, wie bei den Bergischen Meisterschaften praktiziert, bei Bedarf seine fünf Plätze zur Verfügung. Ebenso wie die von Schüller gepachtete Halle Hatzfelder Straße, wo die BTC-Teams im Winter ihre Medenspiele austragen.

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