Serie: Alles für den Klub Ehepaar Dinter hält die Gold-Weiss-Familie zusammen

Wuppertal · Helge Dinter war 17 Jahre lang Vorsitzender des Tennis-Vereins, Ehefrau Marion Jugendwartin. Heute sind sie noch wichtige Berater ihrer Nachfolger.

 Für Marion und Helge Dinter war und ist die Anlage des TC Gold-Weiss ihr zweites Wohnzimmer.

Für Marion und Helge Dinter war und ist die Anlage des TC Gold-Weiss ihr zweites Wohnzimmer.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Gold-Weißen an der Hatzfelder Straße sind eine große Tennisfamilie, und zwei besonders verdienstvolle  Familienmitglieder sind die Eheleute Marion und Helge Dinter. Helge, Mitglied seit 1968, war ein Viertel in der nun 100-jährigen Vereinsgeschichte Vorsitzender, und Marion arbeitete  unter anderem 17 Jahre als Jugendwartin und war verantwortlich für die Stadtjugendmeisterschaften,. Die übrigens in diesem Jahr trotz Corona zum 55. Mal ausgetragen wurden.

Als Helge Dinter 1968 bei  den damals noch als Tennis- und Hockeyclub agierenden Gold-Weißen beitrat, da ging dem Eintritt noch eine eingehende Prüfung voraus. „Ich wurde als damals 14-Jähriger, dessen Eltern nicht im Verein waren,   von dem damaligen Sportwart Justin Seelhorst in einem ausführlichen Gespräch ins Verhör genommen, wo dann festgestellt wurde, ob ich charakterlich für den Club Gold-Weiß geeignet wäre“, erinnert sich Helge schmunzelnd. Die Prüfung fiel für den Teenager offenbar positiv aus, und der Junge aus der Hatzfelder Lotte-Neumann-Siedlung durfte von da an das Racket schwingen. Seine besondere Spezialität: ein hammerharter Aufschlag. „Wenn der Ball zurückkommt, hast Du etwas falsch gemacht“, sagte einer seiner Trainer, und der nicht als besonders lauffreudig geltende Helge hat diese Stärke dann auch in späteren Jahren kultiviert und praktiziert sie auch heute noch im Herren-65-Team in der Niederrheinliga.

Zu Zeiten des Tennis-Booms mit viel Gestaltungsspielraum

Parallel dazu lagen Helge Dinter, im Zivilberuf Fachanwalt für Arbeits- und Sozialrecht, auch die Belange des Vereins am Herzen. Und da ließ er sich nicht lange bitten, als ihm 1991 die Nachfolge von Hans Schmidt, der den Verein 16 Jahre lang geführt hatte, angetragen wurde. 

„Es war von Anfang an eine Arbeit in einem großartig funktionierenden Team hochmotivierter Vorstandsmitglieder“, so Dinter, der gleich zu Anfang mit dem Bau der doppelgeschossigen Tennishalle konfrontiert wurde, die sich harmonisch an den Gebäudetrakt des Clubhauses an der Hatzfelder Straße anfügt. „Statt der veranschlagten 1,5 Millionen hat das Projekt 2,1 Millionen DM gekostet“, erinnert sich Dinter auch daran, dass Tennis Anfang der 1990er Jahre dank der Erfolge von Steffi Graf, Boris Becker und Michael Stich sowie anderer Klasse-Cracks zu den Lieblingssportarten der Deutschen gehörten, weshalb auch die Kostensteigerung den Clubmitgliedern durchaus vermittelbar war.

In Helge Dinters Amtszeit fiel unter anderem der Siegeszug des von Olaf Knütel geführten Herren-Teams, wo mit Bastian Cornelius, Thomas Mühlinghaus und Bastian Glimpel gleich drei Eigengewächse aufschlugen. Bemerkenswert auch die Damen 60, die als Regionalligisten zur Elite ihrer Altersklasse gehörten. Nicht zu vergessen die alljährlichen Wettbewerbe  der „Golden Girls“ und das „Arnim-Dieckhoff-Turnier“, die zur festen Jahresplanung der reifen Tennis-Jahrgänge gehören.

„Da alle Vorstandsmitglieder einen großartigen Job gemacht haben, blieb mir eigentlich nur, die Arbeiten zu koordinieren“, meint Helge Dinter bescheiden, wobei anzumerken wäre, dass er seinen jungen Nachfolger im Amt, Bastian Cornelius, vier Jahre lang auf seine zukünftigen Aufgaben vorbereitet hat. „Helge war mein Mentor“, sagt Bastian Cornelius.

Langjährige Mutter der
Jugend-Stadtmeisterschaften

An Dinters Seite Ehefrau Marion, die nach ihrem Eintritt in den Verein maßgeblich an der Jugendarbeit beteiligt war und 1998 als Mutter der beiden Tennis spielenden Töchter Anika und Svenja das Amt der Jugendwartin übernahm. Eine ihrer wichtigsten Arbeiten war die Ausrichtung der einwöchigen Jugend-Stadtmeisterschaften in der letzten Woche der Sommerferien. „Bis zu den 50. im Jahre 2015 habe ich das in einem ebenfalls gut funktionierenden Team gemacht“, so Marion Dinter, die weit überwiegend angenehme Erinnerung an  diese Tätigkeit hat, sich aber auch erinnert: „Manchmal musste ich eher gegenüber übereifrigen Eltern etwas deutlicher werden.“

Auch bei der Tätigkeit als Jugendwartin gab es dank behutsamer Aufbauarbeit einen reibungslosen Übergang zu Chantal Hochmuth, die die Stadtmeisterschaften zusammen mit Maike Lohrey und Franziska Söhngen problemlos „managte“ und dann berufsbedingt ihre Tätigkeit  an Biggy  van Hasselt übergab.

Spricht man vom familiären Charakter beim seit 2016 eigenständigen Tennisclub Gold-Weiss, so muss man selbstverständlich Tochter Anika Dinter-Baumgart (Redakteurin des prachtvollen Jubiläums-Magazins)  erwähnen, die dem derzeitigen Vorstand ebenso angehört wie Mutter Marion, die nun die finanziellen Geschicke der Gold-Weißen verwaltet. Dass neben Bastian Cornelius auch dessen Bruder Carsten dem Gold-Weiss-Vorstand angehört, zeigt einmal mehr, dass man im 100 Jahre alten Tennisclub, auch wenn nahezu alle Feiern der Corona-Pandemie zum Opfer fielen,  eine große Familie mit rund 200 Mitgliedern geblieben ist.

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