Handball : Das Coronavirus und die Folgen für den Bergischen HC
Wuppertal Handball-Bundesligisten befürchten massive wirtschaftliche Schäden. Der BHC reagiert in der Krise besonnen.
Die 18 Clubs der Handball-Bundesliga (HBL) hoffen, am 23. April ihre Saison fortsetzen zu können. Ob das gelingt, noch später wieder angepfiffen wird oder der Rest der Saison doch komplett ausfällt, ist völlig offen. Die Vereine haben sich in einer Telefonkonferenz auf größtmögliche Solidarität verständigt. Was bedeutet die Corona-Krise für den Bergischen HC? Ein Überblick.
Wie geht der BHC mit der aktuellen Lage um?
Eigentlich wollten sich Trainer Sebastian Hinze und seine Mannschaft am Montag treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Im Zuge der Empfehlung, soziale Kontakte zu meiden, entschied sich der Club, darauf zu verzichten. Mannschaftstraining wird es vorerst nicht geben, alle Spieler erhalten individuelle Pläne, die sie so gut wie möglich zu Hause umsetzen. „Solange es erlaubt ist, sollen sie natürlich auch draußen laufen“, sagt Geschäftsführer Jörg Föste. „Wir haben aber allen nahegelegt, Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren.“
Was machen die Handballer, die physiologische Behandlungen brauchen?
Die werden in den Räumlichkeiten von Physiovital in Wuppertal von BHC-Physiotherapeut Severin Feldmann behandelt. Am normalen Publikumsverkehr der Praxis nehmen die Profis aus Vorsicht nicht teil.
Was planen die Clubs der HBL, um den drohenden wirtschaftlichen Schaden zu mildern?
Die offizielle Verlautbarung der HBL enthält wenig Konkretes. Es wird an die Solidarität unter den Vereinen appelliert. Außerdem möchte man die Instrumente nutzen, die der Gesetzgeber zur Regulierung der wirtschaftlichen Schäden bietet. Wie Füchse-Manager Bob Hanning erläuterte, ist damit zumindest auch die Beantragung von Kurzarbeitergeld gemeint. Zudem betonte Hanning, dass die Spieler auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten sollen.
Ist das auch beim BHC Thema?
Wenn es um Kurzarbeitergeld geht, werden vor allem die Vereine geringere Vorteile haben, die ihren Spielern ohnehin höhere Summen zahlen. Die Beitragsbemessungsgrenze liegt in Nordrhein-Westfalen bei 6900 Euro brutto. Auf entgangenes Gehalt darüber hinaus wird kein Kurzarbeitergeld bezahlt. Daraus folgt, dass dieses Mittel den vermeintlich kleineren Clubs mit niedrigeren Gehältern im Verhältnis mehr hilft als Teams mit Topverdienern wie dem THW Kiel oder auch Hannings Berlinern. Dem BHC nutzt dieses Mittel also in jedem Fall – gerade in der Phase, in der die Profis nicht arbeiten können.