Corona-Vorsorge Der Sportbetrieb ruht jetzt komplett - auch Fußball abgesagt

Wuppertal · Regelung im Amateurfußball gilt zunächst bis 19. April, Junioren-Bundesliga setzt bis 19. März aus, Regionalliga bis 22. März. Wasserball-Liga stellt Betrieb ebenfalls vorerst ein. Rollhockey und Tischtennis setzten den Spielbetrieb aus. Hockey und Tennis beenden die Hallensaison vorzeitig.

 Der Fußball steht jetzt vorerst komplett still. In anderen Sportarten sieht es genauso aus.

Der Fußball steht jetzt vorerst komplett still. In anderen Sportarten sieht es genauso aus.

Foto: picture alliance / dpa/Soeren Stache

Es war nur noch eine Frage von Stunden, bis die Sorge im Zusammenhang mit dem Corona-Virus den gesamten Sportbetrieb lahmlegt hat. Nach Handballern und Basketballern sagten am Freitag auch die Fußballer auf Ebene des Fußball-Verbands Niederrhein und die Wasserballer den Spielbetrieb vorläufig ab, später schlossen sich Tischtennis und Hockey an, ehe am frühen Nachmittag der Westdeutschen Fuballvernband reagierte und die Regionalliga bis 22. März aussetzte (siehe separaten Bericht).

„Wir haben die Entscheidung in den letzten Stunden in enger Abstimmung mit den Kreisvorsitzenden und dem Vorsitzenden der Fußballverbands Niederrhein getroffen. Sie konnte aufgrund der gestrigen Entwicklung nicht anders ausfallen, schließlich trägt der Fußball auch eine gesellschaftliche Verantwortung“, sagte der Vorsitzende des Fußballkreises Wuppertal-Niederberg, Stefan Langerfeld, am Morgen der WZ. Die Onlineseite des FVN war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erreichen gewesen, weil völlig überlastet. Die Regelung, die für alle Ligen von Oberliga abwärts und auch den Jugendfußball auf Verbands- und Kreisebene gilt, wurde zunächst bis 19. April getroffen. „Was danach ist, hängt von der Entwicklung bis dahin ab. Die Spiele nachzuholen, wäre sicherlich die 1. Option, aber zum jetzigen Zeitpunkt kann man darüber überhaupt keine Aussage treffen“, so Langerfeld.

Am Mittag zog der DFB dann auch mit den Jugend-Bundesliga nach, nachdem er zuvor schon die Empfehlung gegeben hatte, nach der Dritten Liga auch den Spielbetrieb in der 1. und 2. Bundesliga ab kommenden Dienstag bis 2. April auszusetzen. Kurz darauf dann die Mitteilung, dass der Betrieb in den Junioren-Bundesligen zunächst bis 26. März- also für zwei Spieltage, ruhen soll. Betroffen sind die A-Junioren und B-Junioren des Wuppertaler SV.

Die Regelung im Wasserball soll - genau wie in der Handball-Bundesliga - zunächst bis zum 22. April gelten. Betroffen ist damit natürlich auch das für Samstag geplante Heimspiel von Zweitligist SGW Wasserfreunde/Solingen gegen Bayer Uerdingen II.

Nachdem andere Tischtennisverbände bereits den Spielbetrieb ausgesetzt hatten, zog am Freitag auch der Westdeutsche Tischtennisverband nach. Die spielfreie Zeit soll dort zunächst bis zum 17. April gehen. Betroffen sind alle Ligen von Oberliga abwärts bis auf die Bezirks- und Kreisebene.

Betriebssport macht bis
20. April Pause

Auch der Betriebssportkreisverband Wuppertal hat reagiert. „Zunächst bis zum 20. April haben wir den Wettkampfbetrieb für alle Sportarten ausgesetzt“, sagte der BKV-Vorsitzende Dirk Dörner am frühen Freitag Nachmittag der WZ.

Abgesagt ist auch die für Samstag geplante Mitgliederversammlung des Turnverbands Wuppertal.

Eine  Absage gab es im Laufe des Freitags dann auch vom Deutschen Rollsport- und Inlinerverband. Der Spielbetrieb ruht demnach bis 30. April. Betroffen sind natürlich auch die Rollhockey-Bundesligen, mit drei Wuppertaler Teams. Da hätten für die Damen und Herren des RSC Cronenberg  (in Walsum) und die Damen des SC Moskitos Wuppertal (in Düsseldorf) am Samstag wichtige Auswärtsspiele  im Kampf um die Play-off-Plätze angestanden. Es gibt bereits die Überlegung, die ab April anstehenden Play-offs komplett zu streichen und stattdessen die letzten beiden Saisonspieltag sowie das Ende März anstehende Pokal-Halbfinale dorthin zu verschieben. Der RSC Cronenberg setzt ab Montag für diesen Zeitraum auch den Trainingsbetrieb für seine zahlreichen Nachwuchsteams  komplett aus.

In Wuppertal gab es, zumindest bis Freitag noch keine generelle Hallensperrung. Es gilt allerdings jetzt die 100-Personen-Teilnehmer-Grenze, darüber müsste eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, mit Angabe des Personenkreises und der Hygienemaßnahmen. Ob vor diesem Hintergrund die Boxgala in der Bayer-Halle am kommenden Mittwoch stattfinden kann, ist fraglich.

Anders als der Westdeutsche Hockeyverband, hatte sich der Tennisverband-Niederrhein zumindest bis zum Nachmittag noch nicht zu einer generellen Absage der Winterhallenrunde durchgerungen. Man wolle die Runde sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Jugendlichen zu Ende zu spielen, wenn eine Mannschaft nicht antreten wolle, sei das aber in Ordnung. Am Nachmittag kam dann doch der neue Beschluss: Die Saison ist beendet, auch weitere Veranstaltungen sind vorerst untersagt.

(gh)
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