Christian vom Lehn: Bronze in Shanghai - Jubel in Wuppertal

Mit seiner Bronzemedaille in Schanghai hat der Wuppertaler am Freitag nicht nur sich selbst einen Traum erfüllt.

Wuppertal. So nervös hat man Bayer-Schwimmtrainer Farshid Shami noch nie erlebt. Vor dem Fernseher fieberte Shami schon geraume Zeit vor dem Finale über 200-m-Brust bei den Weltmeisterschaften in Schanghai mit. In das war sein Schützling Christian vom Lehn mit der drittschnellsten Qualifikationszeit eingezogen. Die Erlösung für den Trainer kam dann am Freitag um 13.40 Uhr. Mit einer sensationellen Leistung gewann vom Lehn mit der zweitschnellsten Zeit, die er je über diese Strecke geschwommen ist, die Bronzemedaille. Es war insgesamt erst das vierte Edelmetall für den Deutschen Schwimm-Verband bei dieser WM.

„Ich hatte während des Rennens richtig Gänsehaut. Christian hat alles richtig gemacht und unser Konzept hundertprozentig umgesetzt“, freute sich Farshid Shami. Bemerkenswert am Rennen des 19-Jährigen, das er taktisch optimal bestritt, waren besonders die letzten 50 Meter. Mit 33,36 Sekunden schwamm er hier die schnellste Zeit aller acht Finalisten, womit er sein enormes Stehvermögen unter Beweis stellte. „Wäre das Becken fünf Meter länger gewesen, hätte Christian noch gewonnen“, ist Farshid Shami überzeugt.

An dem Erfolg von Schanghai hat der engagierte Bayer-Trainer großen Anteil. Er hat Christian vom Lehn behutsam aufgebaut und ihm besonders nach seiner langwierigen Leistenverletzung im vergangenen Jahr, die ihn sechs Monate außer Gefecht setzte, wieder konsequent an die Spitze geführt. Die Früchte dieser harten Arbeit konnten Schwimmer und Trainer jetzt ernten.

Dennoch vergisst Farshid Shami zu keiner Zeit zu betonen, dass die WM in Shanghai nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2012 in London ist. „Unsere Arbeit basiert auf einer Vierjahresplanung, die ganz auf London im nächsten Jahr ausgerichtet ist“, sagt Shami. Die Freude darüber, dass Christian vom Lehn jedoch schon ein Jahr vor dem geplanten Höhepunkt in der Weltspitze angekommen ist, kann sein Trainer aber nicht verhehlen.

Den Erfolg von Shanghai feierte Shami nach dem Wettkampf mit Christian vom Lehns Eltern in Elberfeld. Mit dem Ziel Olympia vor Augen, darf sich das Wuppertaler Erfolgsduo nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Zu den Aspiranten für London 2012 zählt auch Sarah Poewe, die der SG Bayer seit acht Jahren die Treue hält. Die gebürtige Südafrikanerin darf inzwischen auch als Wuppertalerin bezeichnet werden. Einzelmedaillen bei einer WM hat die 28-Jährige übrigens auch schon gesammelt. Im Jahr 2000 wurde sie über 50 m und 100 m Brust Kurzbahnweltmeisterin.

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