Vereinsleben BTV-Mitglieder stützen Vorstand demonstrativ

290 stimmberechtigte Mitglieder bei der außerordentlichen Versammlung.

Wuppertal. Keine drei Wochen nach dem Eklat bei der Mitgliederversammlung, als dem Vorstand die Entlastung versagt wurde, ist bei Wuppertals ältestem Sportverein, dem Barmer TV von 1847, wieder Ruhe eingekehrt. In dieser Zeit hatte der Vorstand um den ersten Vorsitzenden Ralf Schröder, seine Stellvertreterin und Ehefrau Bärbel Schröder und Schatzmeisterin Barbara Obrig intern viel Aufklärungsarbeit und Mobilisierung betrieben. Das eindrucksvolle Ergebnis war am Dienstagabend zu sehen.

Waren vor drei Wochen deutlich unter 100 Mitglieder in den Rollschuhraum der Heckinghauser Halle gekommen, waren es jetzt 290, die die Stirnseite der großen Halle ausfüllten. Man fühlte sich an die Fernsehshow „Zimmerfrei“ erinnert, als bei Punkt eins, Entlastung des Vorstands, fast ausschließlich weiße Zettel in die Luft gehoben wurden, womit das Handeln des Vorstands im Geschäftsjahr 2016 jetzt abgesegnet wurde — bei nur 14 Gegenstimmen. Ähnlich sah es aus, als Ralf Schröder im Anschluss als 1. Vorsitzender für zwei Jahre im Amt bestätigt wurde. Gegenkandidaten gab es nicht. Von einer Revolution war nichts zu spüren. Die Aussicht, im 1600 Mitglieder starken Großverein führungslos zu sein, hatte zur Mobilisierung (der BTV schlug sogar den WSV, dessen Jahreshauptversammlung kürzlich 262 stimmberechtigte Mitglieder besucht hatten) geführt. Viele Basketballeltern stimmten für ihre noch minderjährigen Kinder (laut Satzung ab 14 Jahren möglich) ab. Die Sitzung hatte verspätet beginnen müssen, weil sich vor den Registrierungstischen lange Schlangen bildeten.

Ralf Schröder stellte einleitend dar, dass sich im Vorfeld ein Gremium aus den damaligen Kritikern gefunden und Kritikpunkte gegenüber dem Vorstand vorgebracht habe. Wie berichtet, geht es teilweise um den Argwohn, das die im Verein starken Abteilungen Basketball und Tanzen bevorzugt würden, umgekehrt etwa die Abteilung 60 plus, die eine Sondernutzungsgebühr für den Kraftraum bezahlt, Nachteile habe. „Einiges werden wir überdenken, anderes direkt angehen“, versprach Schröder. Nachher war er erleichtert: „Es war ein schönes Gefühl, so viele Interessierte aus dem Verein hier in der Halle zu sehen. Der Großteil ist ja offenbar mit unserer Arbeit zufrieden.“

Stürmischen Beifall, über dessen Umfang sich so mancher Sportler gefreut hätte, gab es selbst, als das in Vereinen eher ungeliebte Thema Beitragserhöhung (ab 2018) mit großer Mehrheit abgesegnet wordn war. Damit soll der 300 000 Euro-Haushalt für den Großverein, der 2017 noch ein planmäßiges Minus von 5700 Euro vorsieht, erstmals seit 1994 wieder ausgeglichen werden. Bedrohlich ist das aufgrund der Rücklagen ohnehin nicht. gh

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