Bohmann traut dem BHC noch viel zu

Jiri Vitek konnte nur zuschauen.

Wuppertal. Fast 2200 Fans bildeten noch einmal eine stattliche Kulisse. Viele von Ihnen blieben auch nach dem Abpfiff, um mit ihren Helden vor der Halle bei Freibier ein Schwätzchen zu halten und dann drinnen mit der Solinger Kultband „Mike and the waiters“ zu feiern.

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste nahm es strahlend zur Kenntnis. Während die Spieler, bis auf die in der EM-Quali eingesetzten Viktor Szilágyi und Arnor Gunnarsson, jetzt bis zum Trainingsstart am 15. Juli in den Urlaub gehen, geht für ihn die Arbeit im Hinblick auf die Herausforderung 1. Liga ungebremst weiter. „Wir müssen daran denken, uns im Umfeld noch zu verstärken“, sagte er.

BHC-Leitwolf Szilágyi blickte analytisch auf die Saison zurück. „Es war ein intensives Jahr, im mentalen Bereich teilweise auch ein schweres“, erinnerte sich der Spielmacher, der die Integration der neuen Spieler als einen ganz wichtigen Aspekt nannte.

„Das dauert natürlich seine Zeit. In der Hinrunde haben wir viele Spiele noch über unsere individuelle Klasse entschieden. Wir sind dann aber immer mehr ein Team geworden und haben die Spiele als Mannschaft gewonnen. Das kann man auch an den Ergebnissen der Rückrunde gut ablesen.“

Eine ausgesprochene Schönheit ist die Zweitligaschale zwar nicht, wertvoll allerdings schon: 37 Zentimeter im Durchmesser, 1,5 Kilogramm schwer und aus 925er Sterling Silber gefertigt bei der Bremer Silbermanufaktur Koch und Bergfeld. „Die Schale ist etwa 20 000 Euro wert“, klärte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann auf.

Im vergangenen Jahr wurde der erste eingleisige Zweitligameister GWD Minden als erster in den Rand eingraviert, der BHC wird nun als zweiter Verein in der Trophäe verewigt. Behalten dürfen die Bergischen die Schale nicht, es ist ein Wanderpokal.

Bohmann traut dem BHC in der kommenden Saison übrigens Einiges zu. „Es gibt hier ein professionelles Umfeld. Der BHC hat gute Perspektiven und eine echte Chance, sich in der ersten Liga zu etablieren“, so der HBL-Boss, der von den BHC-Neuzugängen vor allem den isländischen Nationaltorwart Björgvin Gustavsson hervorhebt.

„Ein super Torwart!“ Zum scheidenden 38-jährigen Jan Stochl sagte er: „Er ist immer noch unglaublich schnell unten.“

Jiri Vitek hatte sich seinen Abschied vom BHC ein wenig anders vorgestellt. Nachdem der Routinier zuvor alle Saisonspiele bestritten hatte, musste er ausgerechnet „sein Finale“ als Zuschauer vom Spielfeldrand aus verfolgen, weil er sich beim Spiel in Hüttenberg einen Faserriss in der Wade zugezogen hatte.

„Es war hier eine ganz tolle Zeit“, sagte er zu seinen sechs Jahren beim BHC. Am 1. Juli geht für ihn die Saisonvorbereitung beim Drittligisten Coburg los. Für Urlaub mit der Familie bleibe da keine Zeit. Jetzt müsse er sich erst einmal darum kümmern, seinen Umzug zu organisieren. LEN

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