Handball-Bundesliga : BHC zeigt eine reife Leistung
Beim 25:25 in Leipzig kompensiert der Erstligist seine Personalprobleme, ist jetzt Siebter.
Sogar ein Sieg war am Ende möglich, doch nach dem 25:25 beim SC DHfK Leipzig durfte Handball-Bundesligist Bergischer HC zufrieden die weite Rückfahrt nach Hause antreten. Zwar wurden die Löwen am Sonntag von den Füchsen Berlin auf Rang sieben verdrängt, doch angesichts des Restprogramms der drei Konkurrenten im Kampf ums europäische Geschäft, ist noch alles drin, zumal der Aufsteiger auch in Leipzig seine erstaunliche Reife zeigte.
Die Hiobsbotschaften hatten sich im Vorfeld der Partie gehäuft. Plötzlich mussten die Löwen vier zusätzliche Ausfälle im Vergleich zur Vorwoche kompensieren. Während die erkrankten Yannick Fraatz und Max Bettin zuletzt ohnehin nicht so oft gespielt hatten, wog die Handverletzung von Csaba Szücs und der Magen-Darm-Infekt von Leos Petrovsky schwerer. Denn mit Szücs fehlte der Abwehrchef und Meister des Umschaltspiels in Personalunion – mit Petrovsky seine Vertretung.
Die gebeutelte Mannschaft nahm trotzdem einen Punkt mit, begeisterte ihren Trainer Sebastian Hinze aber vor allem mit der Leistung. „Wir wollten eine deutliche Steigerung zu Nürnberg, wo wir in einer ähnlichen Situation gewesen waren. Das haben wir geschafft“, freute sich Hinze. In Nürnberg, gegen Erlangen, hatte unter anderem mit Max Darj der andere Schlüsselspieler in der Abwehr gefehlt. Die 18:26-Pleite im Februar war ernüchternd gewesen.
Diesmal gelang den Löwen die Kompensation der fehlenden Leistungsträger. Hinze stellte Alexander Weck neben Darj ins Deckungszentrum. Der 18-jährige Nachwuchsspieler absolvierte seinen ersten längeren Einsatz in der Bundesliga und warf sich voll rein. „Mir war wichtig, dass er seinen Job gemacht hat“, lobte Hinze im Nachgang. „Aber natürlich muss er sich noch entwickeln. Die anderen wussten, dass sie noch ein paar Schritte mehr machen müssen, und das hat gut geklappt.“
Gerade in der ersten Halbzeit dauerte es ein wenig, bis die Löwen Zugriff auf den Leipziger Positionsangriff bekamen. Auf der anderen Seite ließen die Gäste zudem glasklare Möglichkeiten aus sechs Metern aus.