Handball BHC will weiter von Europa träumen

Wuppertal/Ludwigshafen · Vor dem Spiel bei Schlusslicht Ludwigshafen gibt es erneut Personalprobleme.

 In Ludwigshafen muss der BHC den Ausfall von Abwehrstratege Max Darj verkraften.

In Ludwigshafen muss der BHC den Ausfall von Abwehrstratege Max Darj verkraften.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Spannung steigt für den Bergischen HC im Endspurt der Handball-Bundesliga und im Kampf um einen Platz im europäischen Wettbewerb. Das merkt auch Kapitän Kristian Nippes vor dem Spiel bei den Eulen Ludwigshafen, bei denen der Tabellensiebte am Sonntag (16 Uhr) zu Gast ist. „Klar ist die Anspannung da, aber es ist eine positive Anspannung, anders etwa, als wenn man im Abstiegskampf steckt“, versichert Nippes. Platz sechs, das weiß der BHC inzwischen, würde für die Teilnahme am EHF-Cup reichen. Und den könnte man bei einem Sieg am Sonntag einnehmen, wenn die Füchse Berlin ihr Heimspiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen nicht gewinnen würden. Melsungen, der Dritte des aktuell punktgleichen Trios auf den Plätzen fünf bis sieben, spielte bereits am Donnerstagabend gegen Hannover.

Ludwigshafen ist die sportlich vermeintlich leichteste der drei Aufgaben, die dem BHC in dieser Saison noch bevorstehen. Minden, wo die Löwen drei Tage später antreten müssen und Tabellenführer Flensburg, der am 9. Juni zum Showdown in den Düsseldorfer ISS Dome kommt, sind andere Kaliber. Einfacher wird es deshalb aber nicht, wie Nippes weiß. Zwar haben die Eulen bei fünf Punkten Rückstand auf den Tabellen-16. Gummersbach nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt, aber vor zehn Tagen beim 23:23 gegen Stuttgart gezeigt, dass sie sich noch nicht aufgegeben haben.

Personalprobleme: Max Darj
fällt definitiv aus

Hinzu kommt, dass der BHC seine Abwehr wieder einmal umstellen muss. Seit Mittwoch ist klar, dass Kreisläufer Max Darj, der vor allem auch im Innenblock eine zentrale Rolle spielt, ausfallen wird. Er hatte sich vor zwei Woche gegen Leipzig den Daumen gebrochen, und nach einer Kontrolle durch den Arzt ist beschlossen worden, dass er am Sonntag und am Mittwoch nicht eingesetzt werden kann. Hinzu kommt, dass Csaba Szücs nach seiner Handverletzung aus dem Stuttgart-Spiel vor drei Wochen immer noch nicht wieder mit Kontakt trainieren konnte. Ob er am Sonntag dabei sein und zumindest etwas helfen kann, wird erst nach den letzten Trainingseinheiten am Freitag und Samstag entschieden. Immerhin ist Leos Petrovsky, der zuletzt - wie auch Max Bettin und Yannick Fraatz - wegen einer Magen-Darm-Grippe gefehlt hatte, wieder einsetzbar. Neben ihm bilden Nippes und wie schon zuletzt in Leipzig der 18-Jährige Alexander Weck die Alternativen im Innenblock.

„Die Stabilität in der Abwehr werden wir nicht von Beginn an haben, wichtig ist deshalb, dass wir im Angriff gegen die 5:1-Abwehr von Ludwigshafen das Heft des Handelns in der Hand behalten und darüber defensive Lösungen finden“, sagt Trainer Sebastian Hinze. Gedanken an Europa könne er nicht verschwenden: „Dazu bleibt keine Zeit, dafür gibt es zu viele personelle Baustellen.“

Dabei ist klar, wer nach Europa will, darf sich beim Schlusslicht keinen Ausrutscher erlauben, auch wenn die Eulen nach langer Durststrecke durch die Rückkehr von Mittelmann Alex Feld wieder stabiler geworden sind und auch der in der Winterpause geholte Schlussmann Matej Asanin sich als guter Griff erwiesen hat. Im Hinspiel - es war das erste Saisonspiel überhaupt - hatte der BHC gegen den Tabellen-16. der Vorsaison lange Mühe gehabt, sich erst am Ende noch sicher mit 27:23 durchgesetzt.

Damals galt die Partie noch als richtungsweisendes Duell zweier Teams, deren Saisonziel Klassenerhalt lautete. „Dass wir jetzt nicht mehr schlechter als Achter werden können, ist schon ein Riesenerfolg, mit dem damals keiner gerechnet hatte“, so Kristian Nippes. „Wir können nichts mehr verlieren, nur noch gewinnen“, sagt der Kapitän und gibt zu, dass die Aussicht auf Europa auch ihn gewaltig reizt.

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