BHC-Serie hält auch am Bodensee

Beim 30:26 in Konstanz gerät der Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga nur kurz in Stress.

BHC-Serie hält auch am Bodensee
Foto: Eibner

Mit einem 30:26-Erfolg bei der HSG Konstanz konnte Handball-Zweitligist Bergischer HC am Samstagabend seine Siegesserie auf phänomenale 28:0-Punkte schrauben. Die Aussage von Sebastian Hinze vor der weiten Reise Richtung Schweizer Grenze war eindeutig gewesen. „Wir wollen einen souveränen Auftritt schaffen und uns nicht verunsichern lassen.“ Dass dies durchaus auch eine Stressprobe beinhalten kann, wurde um die 40. Minute herum deutlich. Bis dahin ständig spielbestimmend, mussten die Löwen gegen die Hausherren den 17:17-Ausgleich kassieren. Die „Schänzle-Hölle“ kochte, doch der BHC blieb cool. Im Nu setzte sich der Favorit wieder auf 21:17 ab und machte damit den Weg für den siebten Auswärtssieg und den 14. insgesamt in dieser Saison frei.

BHC-Serie hält auch am Bodensee
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Das Team aus dem Bergischen Land fand hervorragend in die Partie - auch dank Bogdan Criciotoiu, der in der ersten Hälfte im rechten Rückraum spielte. „Er hat das gut gemacht, es freut mich sehr für ihn“, sagte Coach Hinze zu seinem Linkshänder. Positionskollege Maciej Majdzinski wurde wegen Problemen am Sprunggelenk geschont, Kristian Nippes kam im zweiten Durchgang in der Offensive. Der Kapitän fand die treffenden Worte für das, was sich nach der eindrucksvollen Anfangsphase mit effektiven Angriffen und sicherer Abwehr vor dem gut parierenden Torhüter Christopher Rudeck abspielte: „Nach sehr guten 20 Minuten haben wir Konstanz ins Spiel kommen lassen.“ In der Tat: Der BHC machte es sich selbst schwer, klare Bälle wurden verworfen, die letzte Konsequenz fehlte. Wohl dem, der so viel Qualität in den eigenen Reihen hat, dass man auch eine schwächere Phase gut überstehen kann. Die Löwen meisterten die kritische Situation und nahmen den Drei-Tore-Vorteil mit dem 13:10 in die Kabine. Viel ändern musste sich nicht, das Hauptaugenmerk lag eindeutig auf einer besseren Quote im Abschluss.

Aber zunächst setzte sich der negative Trend fort. Fabian Gutbrod, der ansonsten mit guten Bewegungen ins Spiel gebracht wurde und auch ansprechend traf, brachte den Ball mit seinen Kollegen zu selten im Kasten der Konstanzer unter. Diese witterten, angetrieben von ihren lautstarken Fans, Morgenluft. Und wurden für einen couragierten Auftritt belohnt. 16:16 und 17:17 hieß es - würde der Bergische HC erstmals in dieser Saison, dazu noch bei einem Kellerkind, Federn lassen?

Sebastian Hinze dachte an die Einwechslung von Janis Boieck für Rudeck zwischen den Pfosten, doch genau da gelangen dem Schlussmann wieder wichtige Paraden. Überhaupt lief es jetzt wieder nach dem Geschmack des Top-Teams. „Ab Minute 40 haben wir die Kontrolle über die Abwehr zurückgewonnen“, beschrieb Kristian Nippes den Wendepunkt. Hinten stand die Deckung sicher, vorne übernahm unter anderem Tomas Babak entscheidend Verantwortung. Das Spiel war entschieden. „Die Abwehr war in der crunch time stabil“, freute sich Hinze über den entscheidenden Faktor hin zum letztlich noch sicheren Sieg. Trainer wie Kapitän zogen nach dem Schlusspfiff dann auch ein einheitliches Fazit: „Wir sind unheimlich froh, dass wir die zwei Punkte geholt haben.“ Die lange Heimreise bis zum frühen Morgen war somit erträglich geworden.

Entsprechend gelassen kann der Bergische HC auch den nächsten knallharten Wochen mit den Partien in Bietigheim, gegen Lübeck und in Balingen entgegenblicken - die „Gallier von der Alb“, Mitabsteiger aus der 1. Bundesliga, verloren gestern in Nordhorn, Bietigheim war schon am Samstag in Wilhelmshaven unterlegen, so dass der BHC nun schon acht Punkte Vorsprung auf Platz drei - den ersten Nichtaufstiegsplatz — hat.

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