Handball : BHC nimmt Spieler unter die Lupe
Wuppertal Leistungsdiagnostik an der Uni gibt wieder wichtige Vergleichsdaten. Steigerung erkennbar.
Nein, eine so intensive Leistungsdiagnostik habe er in seinem bisherigen Handballerleben noch nicht erlebt, versichert Ragnar Johannsson, bevor er für den Ausdauerbelastungstest verkabelt und mit einer Atemmaske ausgestattet das Laufband betritt. Für den Neuzugang aus Hüttenberg und die übrigen Spieler von Handball-Bundesligist Bergischer HC stand am Montag im Institut für Trainings- und Bewegungslehre der Bergischen Universität der erste Teil der alljährlichen Leistungsdiagnostik an, bei dem Ausdauer und Sprungkraft genau gemessen wurden. Am Dienstag geht es dann in der Halle mit handballspezifischen Tests weiter, Läufe mit Richtungswechseln etwa. Bereits im fünften Jahr begleitet von Matthias Hoppe, Leiter der Leistungsphysiologie an der Uni, und seinem wissenschaftlichen Team. Seit fünf Jahren arbeiten Uni- und BHC zusammen. „Wichtig ist für mich, Daten zu erhalten, mit denen ich im Training arbeiten kann, da geht es nicht um gut oder schlecht, sondern darum, zu sehen, wo jeder noch Potenzial hat“, sagt Trainer Sebastian Hinze. Dafür sei die kontinuierliche Begleitung durch die Uni wichtig. „Was ich jetzt schon sagen kann, ist, dass die Jungs ein, zwei Wochen weiter sind, als vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Das heißt für mich, dass sie ihre Hausaufgaben in den Ferien gemacht haben und das ist wichtig, da die Vorbereitung diesmal auf fünf Wochen verkürzt ist“, so Hinze.
Die Leistung einzelner will er nicht vergleichen, weil es im Endeffekt ohnehin nur darum gehe, sich physisch auf den Stand zu bringen, um die Idee von Handball, die Hinze vertritt, aufs Feld bringen zu können. Eine Zubringerleistung, aber eine, mit der sich der BHC durch die Zusammenarbeit mit der Uni Vorteile gegenüber dem ein oder anderen Konkurrenten verspricht.
Ein Positivbeispiel greift Hinze heraus: „Yannick Fraatz hat sich in allen athletischen Bereichen gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert.“ Da war er vom damaligen Zweitligisten Nordhorn zum BHC gekommen. „Derartige Steigerungsraten von zehn Prozent sind eigentlich nur beim Sprung aus dem Jugendbereich, nach Verletzungen oder beim Wechsel zu einem Verein mit professionellerem Training möglich. Das zeigt mir, dass beim BHC richtig trainiert wird“, so Matthias Hoppe.