BHC: Hält die Auswärtsserie?

Handball: Beim Tabellenvierten peilt der Erstliga-Aufsteiger am Sonntag den 18. Sieg in fremder Halle an. Das Hinspiel gewann Lübeck.

BHC: Hält die Auswärtsserie?
Foto: Kurt Keil

Es war der 2. Dezember. Die Löwen waren gerade von einem souveränen Auswärtssieg bei Verfolger Bietigheim zurückgekehrt und eine bis auf den letzten Platz gefüllte Klingenhalle fieberte einem weiteren BHC-Sieg über einen direkten Aufstiegsrivalen entgegen. Nach nur 20 Minuten war bei 6:14 die Euphorie am Weyersberg allerdings komplett weg. Mit dem taktischen Mittel des siebten Feldspielers hatten die Gäste von der Ostsee dem Überflieger der Liga den Zahn gezogen und beendeten mit einem 30:25-Erfolg die 15-Siege-Serie des BHC. Am Sonntag, 16.30 Uhr, sieht man sich nun in der Lübecker Hansehalle wieder - der BHC inzwischen als Meister und Aufsteiger, Lübeck als Vierter mit nur noch theoretischen Aufstiegschancen.

BHC: Hält die Auswärtsserie?
Foto: Kurt Keil

„Ich verliere nicht gerne zweimal gegen die gleiche Mannschaft, aber Lübeck hat ein gutes Team“, zeigt BHC-Spielmacher Linus Arnesson Respekt, ohne besonders an Revanche zu denken. Auch bei Rückraum-Kollege Fabian Gutbrod hat das Hinspiel keinen Stachel hinterlassen. „Letzte Saison hat das Heimspiel gegen Wetzlar weh getan, weil uns der verschenkte Punkte zum Klassenerhalt gereicht hätte, aber dieses Mal haben wir ja alle Ziele erreicht“, erklärt der Zwei-Meter-Mann, der sich „auf ein gutes Spiel mit einfacher Motivation“ freut.

Auch für Trainer Sebastian Hinze besteht kurz vor Ende der so erfolgreichen Saison nur noch ein „besonderer“ Anreiz. „Wenn wir auch noch die letzten zwei Auswärtsspiele gewinnen, wäre das sicher ein Rekord, der lange Bestand hat“, peilt der 39-Jährige, der sonst Statistiken eher recht nüchtern sieht, eine makellose Bilanz von 38:0-Punkten in fremden Hallen an. Der Gegner nötigt dem BHC-Übungsleiter aber hohen Respekt ab. „Sie sind die körperlich stärkste Mannschaft der Liga und haben nur ein paar Gegentore mehr kassiert als wir“, erklärt Hinze. Neben dem Abwehrpaket mit Torwart-Riese Dennis Kloppmann beeindruckt ihn auch der Rückraum. „Pawel Genda und Antonio Metzner sind Shooter, die man bald auch in der 1. Liga sehen wird.“

Dass seine Mannschaft nicht noch einmal so hilflos gegen den siebten Feldspieler agieren wird wie am 2. Dezember, davon ist Hinze allerdings auch überzeugt: „Wir haben uns seitdem deutlich weiterentwickelt und im Saisonverlauf viele Aufgaben gelöst, die ähnlich anspruchsvoll waren.“ Vor gut fünf Monaten verursachte Lübeck so viel Stress beim BHC, dass das Abwehrsystem verloren ging, schnelle Mitte und zweite Welle faktisch nicht mehr stattfanden. Der VfL zeigte sich allerdings auch als Team, dass wenig Fehler macht und kaum Gegenstöße zulässt. „Damit müssen wir auch am Sonntag rechnen, zudem mit einer Kulisse, die eine Menge Druck macht“, weiß Hinze.

Im eigenen Kader gibt es im letzten Monat der Saison gar keine Sorgen. Jonas Dell konnte nach seiner Ellenbogen-Verletzung bereits wieder in der Abwehr der Zweiten helfen. Jan Artmann hat seine Muskelzerrung auskuriert. Obwohl Lübeck zuletzt gegen offensive Abwehrsysteme einige Probleme hatte, tendiert Sebastian Hinze dazu, in Lübeck mit einer 6:0-Deckung zu beginnen.

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