Handball-Bundesliga Aus im Pokal bringt BHC nicht aus der Ruhe

Wuppertal · Handballer setzen vor Heimspiel gegen GWD Minden auf die bewährten Strukturen.

 Die Enttäuschung über das Pokal-Aus ist den BHC-Spielern ins Gesicht geschrieben.

Die Enttäuschung über das Pokal-Aus ist den BHC-Spielern ins Gesicht geschrieben.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die Enttäuschung am späten Mittwochabend nach der 24:27-Pokalniederlage des Bergischen HC in Lemgo war bei Spielern und Verantwortlichen greifbar. Vor allem weil alle das Gefühl hatten, dass da wesentlich mehr drin gewesen wäre. Als Hauptgrund für das Ausscheiden wurde die Chancenverwertung ausgemacht. „Wir haben zu viele Würfe aus sechs Metern liegengelassen, insgesamt zwölf, das kannst Du dir in einem engen Spiel nicht leisten“, sagte Trainer Sebastian Hinze, der damit wiederum betonte, dass das System insgesamt funktioniert habe.

Doch was nützt das, wenn die Ergebnisse ausbleiben - nun schon im vierten Spiel in Folge. Nur wenig Zeit bleibt, um die Mannschaft vor dem Heimspiel in der Solinger Klingenhalle gegen den Liga-Rivalen GWD Minden (16 Uhr) wieder aufzurichten. „Vielleicht ist es ganz gut, dass so wenig Zeit dazwischenliegt“, meinte BHC-Geschäftsführer Marketing Philipp Tychy. Der Wille zur Wiedergutmachung wird sicher groß sein.

Jörg Föste, Geschäftsführer Sport, räumte ein, dass die Mannschaft sich derzeit in einer schwierigen Phase befinde. „Eine Phase, in der wir sehr gut beraten sind, wenn wir alle zusammenstehen.“ Das habe den Verein bisher immer ausgemacht. Föste: „Wir sind sehr früh in der Saison. Entscheidend ist, dass die BHC-Faktoren weiter greifen und wir uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren. Das hat uns immer ausgemacht und wird uns helfen, auch diese Phase zu überwinden.“ Über finanzielle Verluste wollte er nicht sprechen. Im DHB-Pokal ist es so, dass nur die Heimmannschaft die Zuschauereinnahmen behalten kann. Lemgo bekam am Donnerstag eine Auswärtspartie bei den Eulen Ludwigshafen zugelost. Das ist zwar keine lukrative, aber eine machbare Aufgabe. Erst der Einzug ins Final-Four bringt dann sichere Einnahmen im niedrigen sechsstelligen Bereich.

Minden muss auf
seinen Kapitän verzichten

Mit GWD kommt am Sonntag ein stark besetzter Tabellennachbar ins Bergische, der einen prominenten Ausfall beklagen muss: Marian Michalczik, Kapitän und bester Torschütze, fällt wegen einer Adduktorenverletzung länger aus. Mit Savvas Savvas und Juri Knorr, vormals FC Barcelona, stehen allerdings zwei Hochkaräter als Ersatz bereit. „Sie haben in ihrer 6:0-Abwehr ein hohes Maß an Körperlichkeit“, weiß Sebastian Hinze um die Stabilität eines Christoffer Rambo oder Lucas Meister, der am Kreis ebenso glänzt wie der eminent schnelle Rechtsaußen Kevin Gulliksen als einer von vier Norwegern im Team von „Dankersen“.

Es fällt schwer, der Mannschaft etwas vorzuwerfen. Die Leistung hat gestimmt, wir haben sie in der ersten Halbzeit aber nicht auf die Anzeigetafel gekriegt“, ließ Hinze das jüngste 24:27 von Lemgo noch einmal Revue passieren. „Eine unserer größten Stärken in der vergangenen Saison waren das Selbstverständnis und, dass wir uns nicht so viele Gedanken gemacht haben“, sieht Sebastian Hinze überhaupt keinen Grund, nicht mit freiem Kopf ins Spiel zu gehen.

Auf Seiten der Löwen fallen Daniel Fontaine (Achillessehnenriss) und Leos Petrovsky (Schambeinentzündung) weiter aus, Maciej Majdzinski hingegen signalisierte nach seiner langen Pause (Kreuzbandriss) Comeback-Bereitschaft.

Ob mit dem polnischen Rückraum-Linkshänder oder ohne ihn – der BHC muss wieder konsequenter aufs Tempo drücken, einfache Ballverluste und Fehlwürfe vermeiden. So wird man auch das Publikum – rund 500 Karten sind noch erhältlich – hinter sich bekommen.

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