Bergischer HC gegen HBW Balingen Weilstetten: Bei den „Galliern“ nachlegen

Der Bergische HC tritt am Donnerstagabend (20.15 Uhr) nicht chancenlos beim Mitkonkurrenten HBW Balingen an.

Das Handballjahr ist für Aufsteiger Bergischer HC noch nicht beendet. Am Donnerstagabend beim HBW Balingen Weilstetten (20.15 Uhr, SparkassenArena) und am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen die Rhein Neckar Löwen (17.30 Uhr, Uni-Halle) stehen noch zwei Aufgaben aus. Doch bereits jetzt können die Verantwortlichen ein positives Hinrundenfazit ziehen. Denn angesichts des schwierigen Spielplans hat die Mannschaft bislang zehn Punkte eingefahren und sich auf einen Nichtabstiegsplatz vorgearbeitet. Wenn der BHC jetzt noch nachlegt und die Tabellenposition weiter auspolstert, könnten die Bergischen beruhigt in die EM-Pause gehen.

Am Donnerstag beim Tabellenelften Balingen (13:19-Punkte) sind die Chancen auf etwas Zählbares deutlich größer als am kommenden Montag gegen das Spitzenteam Rhein-Neckar Löwen.

Doch Balingen ist zweifellos favorisiert. Auch wenn es für die „Gallier von der Schwäbischen Alb“ in den vergangenen zehn Tagen drei Niederlagen setzte. Beim Auswärtsspiel in Berlin kam die Schlappe nicht unerwartet, doch die Heimpleiten gegen Magdeburg und vor allem gegen Hüttenberg waren schon ein Rückschlag beim Vorhaben, sich im Tabellenmittelfeld zu etablieren. Insbesondere nach der vorherigen Serie von drei Siegen in Folge. Eine Niederlage gegen den BHC ist beim HBW nicht eingeplant. Zumal die Vorweihnachtszeit normalerweise die Spezialität der Schwaben ist. Laut Statistik sammeln Trainer Rolf Brack und seine Spieler Jahr für Jahr im Dezember die meisten Punkte.

Brack gehört zu den außergewöhnlichen Trainern der Branche, ist Diplom-Sportwissenschaftler und im Hauptberuf Universitätsdozent. Er will mit innovativen Ideen wissenschaftliche Theorie und sportliche Praxis besser miteinander verzahnen. „Weil es eben auch machbar ist, aus schlechteren Potenzialen mehr Gesamtleistung rauszuholen, wenn man das gut macht“, sagt der 58-Jährige, der auch in der DHB-Trainerausbildung eingebunden ist.

Eines seiner Markenzeichen ist eine Videoanalyse in der Halbzeitpause. „Für Handball-Verhältnisse ist das revolutionär“, sagt er. Viermal ist Brack in seiner Karriere schon in die erste Liga aufgestiegen. Zuletzt 2004 mit Balingen. Seitdem schaffte er immer den Klassenerhalt, auch wenn immer wieder seine besten Spieler von der Konkurrenz abgeworben wurden. Vor dieser Saison fiel der Schnitt im Kader besonders drastisch aus: Die Mannschaft wurde insgesamt um 47 Jahre verjüngt.

Beim BHC sieht man das „Modell Balingen“ als Vorbild für die eigene Entwicklung, um mit begrenzten finanziellen Mitteln viel herauszuholen. Am Donnerstagabend geht es aber vorerst nur um zwei Punkte.

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