Handball BHC landet historischen Sieg

Magdeburg/Wuppertal · Bis kurz vor der Pause sah es noch so aus, als würde der Handball-Bundesligist aus dem Bergischen in Magdeburg wieder einmal leer ausgehen. Doch nach einer anschließenden Leistungssteigerung gelang ein verdienter 31:27 (14:16)-Erfolg.

 Fertigmachen zum Jubeln: Kurz vor Schluss weiß die BHC-Bank schon, dass nichts mehr anbrennen kann

Fertigmachen zum Jubeln: Kurz vor Schluss weiß die BHC-Bank schon, dass nichts mehr anbrennen kann

Foto: Fischer, Andreas H503840

Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet. Zum Auftakt der neuen Saison der Handball-Bundesliga ist dem Bergischen HC ausgerechnet in Magdeburg, wo es für die Löwen bei den bisherigen Auftritten noch nie zu einem Punkt gereicht hatte, ein ebenso überraschender wie am Ende sogar klarer 31:27-Erfolg gelungen. Dabei hatte es vor 1894 Heim-Fans - laut Hygienekonzept hätten es maximal 2200 sein können - im Verlauf der ersten Halbzeit gar nicht gut für die Gäste ausgesehen. Nicht zuletzt durch fünf Zeitstrafen und eine noch etwas zögerlich zupackende Abwehr schien der BHC da schon die Chance auf Punkte verspielt zu haben. 11:16 lag er zurück, konnte die Tür aber mit einem 3:0-Lauf bis zur Halbzeit wieder ein Stück aufstoßen und machte nach einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte den Erfolg perfekt.

Der Reihe nach: Bis zum 4:3 führten die Bergischen dank der Treffsicherheit von Kapitän und Rückraumshooter Fabian Gutbrod sogar, lagen erst nach der ersten Zeitstrafe erstmals mit zwei Toren in Rückstand. Vorne wurde es nun immer schwerer für den BHC-Angriff gegen die gute Magdeburger Abwehr und Torwart Jannick Green zum Torerfolg zu kommen, umgekehrt hielt aber auch Tomas Mrkva im BHC-Tor einige freie Bälle, so dass sich der Rückstand erst noch in Grenzen hielt. Bis auf Fünf-Tore zogen Gastgeber kurz vor der Pause dennoch davon, weil der BHC insgesamt fünf Zeitstrafen kassierte - dabei sicher die ein oder andere unverständliche, wie TV-Experte Stefan Kretzschmar meinte. Auch ihn wunderte die Zeitstrafenverteilung von 5:0 gegen den BHC zur Pause. Das Spiel schien frühzeitig verloren, doch der BHC blieb wach und konnte durch den beschriebenen 3:0-Lauf die Hoffnung auf Punkte wachhalten.

Und die stieg nach der Pause weiter, als auch Magdeburg die erste Zeitstrafe kassierte. Arnor Gunnarsson erzielte per Siebenmeter den ersten Ausgleich seit dem 7:7. Und auch als Magdeburg wieder mit zwei Toren wegzog, hatte der BHC eine Antwort. Die Abwehr wurde nun immer dichter und vorne war Max Darj der überragende Mann. Auf Expresspass von Csaba Szücs fast von der Mittellinie erzielte er vom Kreis nach 42 Minuten die 21:20-Führung, die Fabian Gutbrod sogar auf zwei Treffer ausbaute.

Sollte es die Überraschung geben? Zunächst warfen wieder die Zeitstrafen den BHC zurück. In doppelter Unterzahl der Löwen konnte Magdeburg relativ leicht ausgleichen. Doch Babak, an diesem Tag auf der Mittelposition deutlich effektiver als Linus Arnesson, brachte die Gäste mit einem ganz cleveren Wurf ins lange Eck wieder in Führung, und wieder legte Gutbrod nach. Nur noch acht Minuten zu spielen und der BHC kam wieder in Ballbesitz. Die Chance erstmals auf drei Tore davonzuziehen, nutze erneut Gutbrod, der nach einem Freiwurf gegen die Magdeburger Mauer hochstieg. Dann wurde es hektisch. Magdeburg warf das 24:26, der BHC traf beim nächsten Angriff gleich zweimal den Pfosten, beim Magdeburger Angriff hielt der starke Mrkva mit seiner bereits zehnten Parade. Und dennoch musste er wenig später durch O’Sullivan noch einmal den Anschlusstreffer hinnehmen. Doch der BHC blieb nervenstark. Arnor Gunnarsson traf erneut vom Punkt und David Schmidt und Gutbrod raubten den Gastgebern mit tollen Toren aus dem Rückraum die letzte Hoffnung.

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