Handball-Bundesliga Bergischer HC bastelt an der Serie

Wuppertal · Handball-Bundesligist trifft am Donnerstag auf die HSG Wetzlar. Der Einsatz von Rechtsaußen Arnor Gunnarsson ist fraglich.

Arnor Gunnarsson - hier im Spiel gegen Friesenheim - kann eventuell nicht gegen die HSG Wetzlar auflaufen.

Arnor Gunnarsson - hier im Spiel gegen Friesenheim - kann eventuell nicht gegen die HSG Wetzlar auflaufen.

Foto: Ulii Preuss/Ulli Preuss

Nach der Maximalausbeute von sechs Punkten aus den vergangenen drei Spielen gegen Erlangen, Stuttgart und Bietigheim müssen die Spieler von Handball-Bundesligist Bergischer HC noch auf die von Trainer Sebastian Hinze versprochene „Belohnung“ warten. Es dürfte sich wohl um freie Tage handeln, die allerdings in den vier Tagen zwischen dem Sieg gegen Bietigheim und dem Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar nicht infrage kommen. „Das ist ein Gegner, der sehr viele Varianten hat. Da hätte man gern auch noch etwas länger an Vorbereitung“, sagt Hinze vor dem Auftritt in der Rittal-Arena am Donnerstagabend (19 Uhr).

Dort ist es traditionell schwer, auch wenn der BHC vor zwei Jahren in der Abstiegssaison einen überraschenden Sieg hatte landen können. Damals unter anderem mit der Taktik des siebten Feldspielers, dessen Rolle Viktor Szilagy in einer personellen Notlage hervorragend ausfüllte. „Jetzt sind wir personell natürlich in einer viel besseren Situation“, sagt Hinze, räumt aber ein, dass er in der Tat darüber nachgedacht habe, diese Variante wieder zur Anwendung zu bringen. Da aber auch die Rhein-Neckar-Löwen, bei ihrem hauchdünnen 26:25-Erfolg in Wetzlar am vergangenen Sonntag über weite Strecken mit dem siebten Feldspieler agiert hätten, sehe er eher davon ab, weil Wetzlar nun sicher darauf vorbereitet sei.

Überhaupt hatten die Hessen gegen den Top-Favoriten ein hervorragendes Spiel gezeigt, in der zweiten Hälfte einen Vier-Tore-Rückstand aufgeholt und nach dem 25:25 durch den Ex-BHCer Alexander Hermann (insgesamt vierfacher Torschütze) kurz vor Schluss zumindest einen Punkt vor Augen gehabt. Wetzlar habe in diesem Spiel gezeigt, was in der Mannschaft stecke, so Hinze. Mit „nur“ 4:10 Punkten steht das Team des erfahrenen Trainers Kai Wandschneider aktuell allerdings da, wo man eher einen Aufsteiger wie den BHC erwartet hätte. Der ist dagegen mit 10:4-Punkten und seinem besten Start in insgesamt sechs Jahren erste Liga Tabellenfünfter, was die Verantwortlichen und die Spieler aber nicht davon abbringt, weiter vom Klassenerhalt als Saisonziel zu sprechen. „Was mich nach dem Sieg gegen Bietigheim besonders freut und was mir noch nicht genügend gewürdigt wurde, ist, dass wir aktuell acht Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz haben“, sagt Geschäftsführer Sport, Jörg Föste.

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Dazu, dass in Wetzlar eventuell weitere Zähler hinzukommen, müsse allerdings alles passen, so Hinze. Vor allem müsse man die Zahl der vermeidbaren Fehler, die seine Mannschaft nach der überragenden Anfangsphase gegen Bietigheim fast noch in Schwierigkeiten gebracht habe, reduzieren. Wetzlar sei eine Mannschaft, die so etwas mit starkem Tempospiel rigoros ausnutzen könne.

Der aktuelle Tabellenstand der Hessen könnte allerdings damit zu tun haben, dass sie sich noch finden müssen. Nicht weniger als sieben Spieler hatten den Verein vor der Saison verlassen, darunter Nationalspieler Jannik Kohlbacheraber und Evars Klesniks, der dem BHC in vergangenen Aufeinandertreffen oft Schwierigkeiten gemacht hatte. Wetzlars große Stärke bleibe die Defensive, so Hinze. Beim Versuch, diese zu knacken, muss der BHC neben den verletzten Halblinken Daniel Fontaine und Fabian Gutbrod (er trainiert nach seiner Verletzung immer noch nicht voll) eventuell auch auf den eigentlich unverzichtbaren Rechtsaußen Arnor Gunnarsson verzichten. Er hatte schon vor dem Spiel gegen Bietigheim über eine Erkältung geklagt, sich dann aber in den Dienst der Mannschaft gestellt. Hinze: „Bis Mittwoch ist er erst einmal aus dem Training raus, dann müssen wir sehen. Eine kleine Chance für Wetzlar gibt es.“

Dass der BHC immer wieder personelle Alternativen aus dem Hut zaubern kann, hatten gegen Bietigheim der Halbrechte Bogdan Criciotoiu und der am Ende eingewechselte Linksaußen Milan Kotrc mit wichtigen Toren gezeigt. „Das gibt natürlich Selbstvertrauen“, sagt Criciotoiu und ergänzt: „Bei uns läuft es gut, wir haben in Wetzlar nichts zu verlieren.“

Die Belohnung vom Trainer ist so oder so sicher, doch die Mannschaft würde sich sicher gern erneut mit Punkten belohnen.

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