Niederrheinpokal-Finale Beim WSV-Gegner KFC Uerdingen zählt der Erfolg um jeden Preis

Wuppertal · Seit dem Einstieg von Investor Mikhail Ponomarev ging es beim KFC Uerdingen bergauf. Bis zum Januar 2019. Das Erreichen der 1. DFB-Pokal-Runde ist fest eingeplant.

 Die Co-Trainer Frank Heinemann (l.) und Stefan Reisinger (M.) im Gespräch mit Cheftrainer Heiko Vogel. Am Samstag kommt der KSC ins Stadion am Zoo und spielt gegen den Wuppertaler SV um den Niederheinpokal.

Die Co-Trainer Frank Heinemann (l.) und Stefan Reisinger (M.) im Gespräch mit Cheftrainer Heiko Vogel. Am Samstag kommt der KSC ins Stadion am Zoo und spielt gegen den Wuppertaler SV um den Niederheinpokal.

Foto: Ja/Revierfoto

Mikhail Ponomarev könnte durchaus zufrieden auf die Abschlusstabelle der 3. Liga schauen. Der KFC Uerdingen beendet die Spielzeit 2018/19 als bester Aufsteiger auf dem 11. Tabellenplatz, hat unter anderem 1860 München und Eintracht Braunschweig hinter sich gelassen. „Für den Verein ist das ein Erfolg, für mich als Investor war die Saison keine gute“, urteilt der KFC-Vorstandsvorsitzende und Geldgeber auf einem Fantreffen. Was Ponomarev bei seiner Saisonanalyse am meisten missfällt: Der Abstand nach oben, zu den Aufstiegsrängen beträgt zwölf Punkte, nach unten sind es gerade mal drei. Dabei stand der KFC zum Ende der Hinrunde noch auf dem Relegationsrang und klopfte ans Tor zur 2. Bundesliga an.

Der KFC verschliss in dieser Saison bereits vier Trainer

Der Gang in Liga zwei, wäre nach zwei Aufstiegen in Serie der nächste rasante Entwicklungsschritt der Krefelder gewesen. Doch was in diesem Jahr folgte, war eine katastrophale Rückrunde. Gerade einmal elf Punkte holte der KFC in den 19 Partien der zweiten Saisonhälfte, in der „heimischen“ MSV-Arena – der KFC muss seit dem Sommer 2018 aufgrund von Sanierungsarbeiten an der Grotenburg in einem Ausweichstadion spielen – gab es zwischen Januar und Mai gar keinen Sieg. Vier Trainer (Stefan Krämer, Norbert Meier, Frank Heinemann, Heiko Vogel) hat der KFC in dieser Saison eingesetzt und dennoch sagt Ponomarev: „Wenn es uns ans Ziel bringt, hole ich 18 Trainer.“ Übersetzt soll das bedeuten, er werde alles dafür tun, um mit dem KFC erfolgreich zu sein. Obwohl Geld für den KFC-Investor nur eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint, ist das Erreichen der 1. DFB-Pokal-Runde fest eingeplant bei den Krefeldern. Der Verein strebt nach großen Spielen. Erfolge werden für den Investor gemessen an Aufstiegen und Titeln – und alles in einem möglichst kurzen Zeitfenster.

Im zweiten Anlauf soll es nächste Saison deshalb mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga auf jeden Fall klappen. Für Ponomarev gibt es nur eine Richtung: nach oben. Eine Lizenz für die Regionalligasaison 2019/20 beantragte der Verein gar nicht, obwohl man bis Anfang Mai in der 3. Liga noch mehr als einen sorgenvollen Blick Richtung Tabellenende werfen musste. Bereits zum Saisonbeginn, als eine Geldleistung beim DFB zum Erhalt der Lizenz für die 3. Liga verspätet eingegangen war, drohte Ponomarev mit seinem Rückzug. Sein Trainer Heiko Vogel, immerhin bereits Schweizer Meister und Pokalsieger mit dem FC Basel und Nachwuchskoordinator beim FC Bayern München, nimmt das gelassen. „Ich weiß, dass der KFC ein spezieller Verein ist. Aber ich freue mich unheimlich, Teil dieses spannenden Projektes zu sein.“

Heiko Vogel soll das Aufstiegsteam für 2020 formen

Der 43-Jährige betreut die Blau-Roten seit Ende April als Übungsleiter. Ponomarev wollte dem Trainer die Möglichkeit geben, bereits Ende der aktuellen Saison einzusteigen, um die Planungen für die kommende Spielzeit intensivieren zu können. Vogel solle ein Gefühl für die Mannschaft bekommen und für sich entscheiden, welcher Akteur des mit vielen Ex-Bundesligaspielern besetzten Kaders (u.a. Maximilian Beister, Stefan Aigner, Dominic Maroh) in der neuen Saison weiter Teil des Aufstiegsprojektes sein soll. Die Ausbeute in der Liga seit dem Amtsantritt von Vogel ist schlecht. Nur ein Punkt aus drei Spielen, zum Saisonabschluss setzte es am vergangenen Samstag eine 2:3-Heimpleite gegen Wiesbaden. Vogel sagt: „Ohne ein defensives Gewissen reicht es in der 3. Liga nicht. Man kann nicht erwarten, dass man in jedem Spiel drei Tore schießt.“ Die Einstellung jedes Einzelnen müsse stimmen – vor allem in einem wie zu erwarten hoch emotionalen Pokalfinale mit einem Gegner, der über die Tugenden Kampf und Wille kommen wird.

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