Basketball/Vohwinkeler STV: Aufstieg kaum zu finanzieren

Sportlich haben die Damen des VSTV beste Chancen auf Liga zwei, aber (noch) kein Geld für dieses Abenteuer.

Wuppertal. Zumindest sportlich stehen die Chancen gut, dass Wuppertal nach langer Zeit wieder einen Basketball-Zweitligisten bekommen könnte. In der Damen-Regionalliga stehen die Frauen des Vohwinkeler STV nicht nur ungeschlagen an der Tabellenspitze, sondern können auch durch die direkte Konkurrenz kaum von einem Aufstiegsrang verdrängt werden. Auf Platz zwei und drei stehen nämlich Zweitvertretungen, die nicht aufsteigen dürfen. Und den ansonsten härtesten Verfolger Hagen haben die Wuppertalerinnen am vergangenen Wochenende wie berichtet besiegt.

Aus Vohwinkeler Sicht gibt es allerdings einen Knackpunkt, der es derzeit unwahrscheinlich erscheinen lässt, dass der Verein den sportlichen Aufstieg annehmen würde. Die 2. Liga würde Geld kosten. Mindestens 40 000 Euro müssten aufgebracht werden, kalkuliert die VSTV-Basketball-Abteilung. Der Hauptverein signalisierte bereits, dass er dieses Geld nicht hat.

VSTV-Trainer Rob Benjamins ist es wichtig, das Thema zumindest frühzeitig auf die Tagesordnung zu setzen. „Wir müssen weiterdenken. Viele unserer Spielerinnen würden bei einem Aufstieg wohl sofort aufhören, denn der Aufwand würde ihnen zu groß“, erklärt er, warum finanzielle Investitionen ins Team nötig wären. Dass bisher die Spielerinnen privat zu den Auswärtsspielen fahren und den Sprit selber zahlen, ist dabei fast nur eine Randnotiz.

Sportliche Substanz steckt durchaus im VSTV. Heike Warnecke hat schon Bundesliga gespielt, Kathrin Scherber mit dem BTV sogar einst im Europapokal. Für die 36-Jährige ist der Basketball wie für viele ihrer erfahrenen Mitspielerinnen — etwa Susanne Thiel oder Tanja Grünhoff — aber Hobby.

„Die können und wollen nicht mehr Zeit investieren“, sagt Benjamin. Also müssten Verstärkungen von außen her, denn die eigene, durchaus gute Jugend (U18-Oberliga), kann derzeit noch keinen Nachschub für Liga zwei liefern. Große Talente wie Franzi Goessmann (jetzt 2. Liga in Hagen) und Chantal Neuwald (Perspektivkader 2016/Oberhausen) konnten zudem nicht gehalten werden.

In Wuppertal ist der VSTV derzeit die unumstrittene Nummer eins, erst recht nachdem sich vor zwei Jahren die damalige Oberliga-Mannschaft des BTV aufgelöst hatte (nun spielen die ehemals zweiten Damen Oberliga). Einige BTV-Spielerinnen, wie Lisa Engels und Maren Melzer, kamen damals zum VSTV, wo Trainer Rob Benjamins in den vergangenen vier Jahren ein starkes Kollektiv um sich geschart hat, in dem auch die Chemie stimmt. Der Aufstieg hätte also so oder so seinen Preis.

„Die finanziellen Möglichkeiten des Hauptvereins sehe ich nicht, hier Halbprofitum zu ermöglichen, zumal unser Hauptaugenmerk auf dem Breitensport liegt“, sagt Mathias Conrads, Vorsitzender des 2000 Mitglieder starken VSTV. Er spielt den Ball zum Förderverein der Basketballer weiter, der selbst auf Sponsorensuche gehen müsse.

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