Handball-Bundesliga Das schwerste aller Auswärtsspiele

Wuppertal · Am Sonntag fordern die Handballer des BHC den Tabellenführer Flensburg heraus.

Nationalspieler Holger Glandorf ist ein Garant für den Erfolg der SG Flensburg-Handewitt.

Nationalspieler Holger Glandorf ist ein Garant für den Erfolg der SG Flensburg-Handewitt.

Foto: Axel Heimken/dpa/Axel Heimken

An diesem Samstagmittag wird der Bergische HC nach dem Abschlusstraining eine der weitesten Dienstreisen der Saison in Angriff nehmen. Rund 600 Kilometer sind es bis nach Flensburg. Das Team von Trainer Sebastian Hinze wird die Nacht auf Sonntag in Schleswig verbringen – dann wartet Deutschlands Top-Mannschaft auf den BHC. Hinze weiß um die Stabilität und Qualität des Gegners. Die SG Flensburg-Handewitt ist Deutscher Meister, Teilnehmer an der Champions League und Tabellenführer der DKB Handball Bundesliga. Mit 32:0-Punkten.

„Sie haben die Top-Spiele zu Hause gewonnen und auch dann die Punkte geholt, wenn sie mal nicht 100 Prozent abgerufen haben“, sagt Hinze und spricht von einem verdienten Spitzenreiter, der beispielsweise den Umbruch auf der Torhüterposition positiv bewältigt habe. Benjamin Buric und Torbjörn Bergerud statt Mattias Andersson und Kevin Möller – nicht nur diese Rechnung ging auf. Mit 6,5 Millionen Euro wird der Etat der Norddeutschen beziffert, wodurch die Verpflichtung von Nationalspielern natürlich zur Selbstverständlichkeit wird. Allein die erste Rückraum-Achse zeigt das Potenzial im Kader auf: Rasmus Lauge Schmidt, Jim Gottfridsson und Holger Glandorf bringen jede gegnerische Abwehr in Bewegung, das Tempospiel ist eine weitere Trumpfkarte der ballsicheren Flensburger. Und trotz der vielen Asse, vornehmlich aus dem benachbarten Dänemark, stand eine Partie aus Sicht der SG in dieser Saison schon mehrfach auf der Kippe. So beim 30:29 gegen die HSG Wetzlar, deren Wurf ins Tor eine Sekunde zu spät kam. „Wetzlar hat es geschafft, sie in keine Top-Phase kommen zu lassen“, sagt Hinze und hofft auf Ähnliches.

Mut macht den Löwen die ausgezeichnete Darbietung beim Sieg gegen GWD Minden. „Klar wollen wir davon etwas mitnehmen. Es war gegen Minden eine Top-Leistung. Und gut fürs Gemüt“, sah Sebastian Hinze das 26:21 am vergangenen Sonntag nicht zuletzt angesichts der personellen Voraussetzungen fast schon als das Optimum an. Der Kader in der gefürchteten Flens-Arena, auch „Hölle Nord“ genannt, wird ähnlich dem vergangenen sein. Kapitän Kristian Nippes hat sein Comeback gut weggesteckt und ist ebenso gesetzt wie Eigengewächs Alexander Weck, der derzeit fest mit den Profis
arbeitet. Lukas Stutzke hingegen wird fehlen, der Junioren-Nationalspieler ist bei seinem Dormagener Stammverein in der 2. Bundesliga gefragt. Mit dabei ist Yannick Fraatz, der angeschlagen war und eine Pause eingelegt hat.

Bereits zum dritten Mal hat sich der übertragende Privatsender Sky entschieden, eine Begegnung mit BHC-Beteiligung zum Top-Spiel zu ernennen. Deswegen erfolgt der Anwurf bereits um 13.30 Uhr.

Und das sagen die Zahlen: 48:0-Punkte in Serie

Die SG Flensburg geht dann nicht nur mit ihren 32:0-Zählern in das Duell, sondern bringt es saisonübergreifend auf sage und schreibe 48:0-Punkte. Die letzte Bundesliga-Niederlage datiert vom 22. März, damals unterlag die Machulla-Truppe in Magdeburg mit 23:29. Den letzten und einzigen Heim-Minuspunkt in der gesamten vergangenen Saison gab der Titelverteidiger am 26. Dezember 2017 mit dem 27:27 gegen die TSV Hannover-Burgdorf ab – was für Zahlen! Mit einer sehr stabilen Leistung will der Bergische HC die Basis dafür schaffen, in Schlagdistanz zu bleiben und Handball-Deutschland vielleicht ein weiteres Mal zu faszinieren. Mega schwer wird es für die Blau-Weißen allemal.

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