Auf dem Weg zu den Spielen: Boxerin Luczak auf London-Gewicht

Für Olivia Luczak von der BSU und Pinar Yilmaz vom ASV stehen entscheidende Kämpfe in der Olympia-Quali an.

Wuppertal. Olivia Luczak von der Boxing Sport Union Wuppertal hat einen drei Kilo schweren Brocken auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in London beiseite geräumt. So groß war lange ihr Übergewicht zur olympischen Gewichtsklasse von 60 Kilogramm. Und in dieser Klasse startet sie nun bei den nächsten Turnieren wie dem „Girls Cup“ in Hamburg (10. und 11. März), wo auch ihre Vereinskameradin Stephanie Tubach in der 69-Kilo-Klasse in den Ring steigen wird und insgesamt 120 Boxerinnen aus Dänemark, Schweden, Norwegen, Holland, Polen der Schweiz und Litauen um die Medaillen kämpfen werden.

Vom 14. bis zum 17. März kämpft die Diplom-Ingenieurin an der Uni Wuppertal dann um die polnische Meisterschaft, und hat es beim Felix-Stamm-Turnier in Warschau (24. bis 27. März 2012) mit internationaler Konkurrenz unter anderem aus China, Russland und den USA zu tun. „Bei der polnischen Meisterschaft und beim Felix-Stamm-Turnier muss ich zumindest das Finale erreichen, um für die Weltmeisterschaft in China und dann für die Olympischen Spiele nominiert zu werden“, so Olivia Luczak (30), die als mehrfache deutsche und polnischen Meisterin international für Polen startet.

Für Fliegengewichtlerin Pinar Yilmaz vom ASV Wuppertal geht es in der kommenden Woche bereits um Alles, wenn sie bei Olympia dabei sein will. Im Ausscheidungsduell gegen ihre deutsche Rivalin Azize Nimani kämpft sie am 8. März im Rahmen eines Nationalmannschaftslehrgangs in der Sportschule Hennef zunächst um das Ticket für die WM in China (9. bis 20. Mai). Nur dort könnte sie sich für Olympia qualifizieren. „Das wird sicher ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Deshalb haben wir uns ja auch erneut für das direkte Duell entschieden“, sagt Bundestrainer Michael Bastian, der den gesamten Frauenkader bereits seit Montag in Hennef zusammengezogen hat. Dort gibt es auch Sparringskämpfe gegen internationale Konkurrenz aus Irland, der Mongolei und Frankreich.

Den Eklat um den ersten Ausscheidungskampf zwischen Yilmaz und Nimani — wie berichtet hatte der Verband den Punktsieg von Yilmaz wegen eines angeblichen Fehlurteils des Kampfgerichts annulliert — bedauert Bastian außerordentlich. „Wir haben unsere Lehren daraus gezogen und diesmal ein internationales Kampfgericht eingeladen, auch wenn das für den Boxsportverband nicht billig ist“, sagt er. So kommen die Kampfrichter diesmal aus den Niederlanden, Österreich, der Mongolei und aus Belgien. Sie reisen für den Länderkampf Deutschland — Frankreich an, in den Yilmaz’ Ausscheidungskampf eingebettet wird.

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