Wuppertaler SV WSV baut gegen RWO auf die Fans

Wuppertal · Wegen einer Fernsehübertragung steigt das Westderby gegen Oberhausen erst am Montag. WSV-Trainer Adrian Alipour will endlich den ersten Heimsieg.

 WSV-Sportdirektor Manuel Bölstler und Trainer Adrian Alipour.

WSV-Sportdirektor Manuel Bölstler und Trainer Adrian Alipour.

Foto: WZ/Daniela Ullrich

Die bequeme Rolle des Außenseiters nimmt Adrian Alipour vor dem Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen am Montagabend (Anstoß 20.15 Uhr) im Stadion am Zoo nicht an. Dabei spricht der Tabellen- und Punktestand recht eindeutig für die Gäste, die unter ihrem Trainer Mike Terranova zurzeit mit sechs Punkten Vorsprung vor dem WSV auf dem dritten Tabellenplatz rangieren.

„Wir wollen keinen Punkt, sondern dieses Spiel gewinnen“, sagt Alipour, der nach dem 2:0-Erfolg bei der SG Wattenscheid mit seinem Team den ersten Heimsieg unter seiner Regie feiern will. Die hart erkämpften Punkte und die insgesamt überzeugende Leistung am Mittwoch im Lohrheidestadion sollten dem WSV neues Selbstvertrauen geben.

Die Liveübertragung im Fernsehen am Montag beschert dem WSV zusätzliche Ruhetage, die nicht ungelegen kommen. „Wie auch den Fans sind mir Spieltermine am Wochenende lieber, aber nach drei englischen Wochen in Folge können wir die zwei Tage längere Pause gut gebrauchen. Das ist zum Regenerieren ungeheuer wichtig“, sagt Alipour.

In Wattenscheid hatte sich der WSV das Leben vor allem in der ersten Spielhälfte selbst schwer gemacht, weil die Kompaktheit fehlte und ein wenig die rechte Angriffsseite vernachlässigt wurde. Das führte dazu, dass die Laufwege zuweilen sehr weit wurden.

„Die Mannschaft ist sehr selbstkritisch in der Pause gewesen. Außerdem haben wir an zwei Stellschrauben gedreht und das Konzept dann viel besser umgesetzt als in der ersten Spielhälfte. Daher haben wir die Partie auch verdient gewonnen“, sagt Alipour. Bei der Aufstellung gegen Oberhausen hat er sich noch nicht festgelegt. „Wir haben bis zum Montag noch drei Trainingseinheiten vor uns.“

Alle Spieler haben das intensive Spiel in Wattenscheid offenbar gut überstanden - das gilt auch für Innenverteidiger Peter Schmetz, der in der Schlussphase sein Comeback nach einer langen Verletzungspause feierte. Dass der Konkurrenzkampf um die Stammplätze beim WSV zunehmen wird, zeichnet sich ab: Gino Windmüller und Sascha Schünemann sind ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Beide Spieler bezeichnet Alipour als „absolute Optionen“, will aber auch hier seine Entscheidung von den letzten Trainingseindrücken abhängig machen.

Vorstand und Trainer richten Appell an die Fans in der Kurve

Wie breit der WSV zurzeit aufgestellt ist, musste Kamil Bednarski erfahren, für den sich gegen die SG Wattenscheid kein Platz im 18er Kader fand. Doch auch für Bednarski gelte, dass die Aufstellung am Gegner ausgerichtet wird.

Ein Flutlichtspiel im Stadion am Zoo gegen den alten Westrivalen RWO - das verspricht grundsätzlich einen stimmungsvollen Fußballabend. Allerdings protestierten die Fans in den vergangenen Wochen schon mehrfach und zuletzt auch in Wattenscheid mit einem Anfeuerungsboykott gegen die vom Fernsehen beeinflussten Spielpläne und Montagsspiele. Sportvorstand Manuel Bölstler hofft, dass sich die Fans bewusst machen, womit sie dem Verein schaden und womit sie ihm helfen. „Wenn ich Fan eines Vereins wäre, würde ich mir diese Kernfrage stellen. Wir können die Wut der Fans verstehen, Fakt ist aber auch, dass verschiedene Plakate und Banner uns schaden. Das ist eine Geschichte, die wir so als Vorstand nicht tolerieren können“, sagt Manuel Bölstler.

Ardrian Alipour erinnert daran, dass die Unterstützung der Fans die Spieler antreibt. „Ich hoffe, dass es keinen Protest gibt. Wir spielen nun mal am Montag um 20.15 Uhr, das können wir nicht ändern. Ich wünsche mir, dass die Fans uns bedingungslos unterstützen. Der Funke ist in Wattenscheid übergesprungen, und wir wollen mit unserer Intensität den Funken wieder auf die verschiedenen Tribünen springen lassen“, sagt der WSV-Coach.

Rot-Weiß Oberhausen habe eine Mannschaft, die sehr kompakt spielt, stark über die Flügel kommt und wenig zulässt. „Die Mannschaft ist individuell sehr gut besetzt und steht zu Recht oben in der Tabelle“, verteilt Alipour vorab Komplimente. Fast mit den gleichen Worten könnte er auch sein Team beschreiben. Die Zuschauer dürfen sich auf ein ausgeglichenes Spiel freuen, in dem es sich für den WSV wieder einmal entscheidet, ob der Blick in den nächsten Wochen auf die obere oder untere Tabellenhälfte fällt.

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