Boxen Als Timo Rost seine Gerade schlägt, kocht die Uni-Halle

Wuppertal · Guter Besuch und ein WM-Titel bei Kreiskotts Boxnacht.

 Timo Rost (l.) holte sich im Hauptkampf von Werner Kreiskotts Nacht der Löwen den WBF-Titel im Supermittelgewicht.

Timo Rost (l.) holte sich im Hauptkampf von Werner Kreiskotts Nacht der Löwen den WBF-Titel im Supermittelgewicht.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Mit seinem rechten Haken brachte Timo Rost in der fünften Runde die Uni-Halle zum kochen, bevor er sich kurz danach mit einer rechten Gerade den WM-Titel der World Boxing Federation (WBF) holte. Es war nicht der einzige Kampf, der am Samstagabend auf dem Grifflenberg durch K.o endete. Bei der „Nacht der Löwen“ kamen Boxfans der Region auf ihre Kosten. In der gut gefüllten Arena bewies Lokalmatador Werner Kreiskott, dass er nicht nur ein guter Kämpfer war, sondern auch ein hervorragender Veranstalter ist.

Von Zuschauern und Teilnehmern bekam Kreiskott viel Lob. „Bei Box-Veranstaltungen kommt keiner an Werner vorbei. Da fühlen sich die Fans genauso wohl wie die Boxer. Es ist alles familiär. Obwohl es natürlich ein Geschäft ist, gehen alle respektvoll miteinander um“, sagte Eva Dzepina, die Managerin von Rost. Der schnappte dem Koblenzer Sadettin Keser den vakanten Titel im Super-Mittelgewicht weg. Rost, der von seiner ruhigen Art her oft mit Henry Maske verglichen wird, füllte die Lücke des fehlenden Lokalmatadors. „Klar wäre es schön, wenn wir wieder einen Wuppertaler in unseren Reihen hätten, der gut kämpft. Im Fight-Club arbeiten wir daran, doch die Jungs brauchen Zeit“, sagte Kreiskott. Rost zählt er schon als Wuppertaler. Der 27-Jährige hat das Zeug, ein „Bergischer Löwe“ zu werden. Er studiert in Wuppertal, wohnt in Solingen und heiratet bald seine Freundin in Remscheid. Mit gut 500 Fans im Rücken ist er jetzt schon ein Zuschauermagnet.

Mit dem bekannten früheren Klasse-Boxer Rüdiger May als Trainer muss sich Rost auch nach Siegen Verbesserungsvorschläge anhören. „Für mich hat er in der ersten Runde unnötig aufs Tempo gedrückt und zu früh die Entscheidung gesucht“, sagte May, der seinen Schützling ab der dritten Runde aber sicher vorne sah und von einem verdienten Sieg sprach.

Auch Sherif Morina, der sich wie Rost mit einem Ersatzgegner zufrieden geben musste, schaffte einen K.-o.-Sieg. Der Dinslakener kämpfte zum vierten Mal bei einem Kreiskott-Event, gehört dort zu den Stammboxern. „Ich hätte gerne mehr gezeigt. Ich hoffe beim nächsten Mal auf einen längeren Kampf“, sagte Morina der gleich auch für die kommenden Nacht der Löwen im November zusagte.

Kreiskott bestätigte zudem, dass Gespräche laufen, auch einmal einen Boxabend in Düsseldorf zu organisieren. Seinen Stamm-Veranstaltungs-Orten Wuppertal und Velbert möchte der Wettkampf-Chef aber treu bleiben.

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