2010 sorgt der Sport für die Lichtblicke

Es war gar nicht so einfach, die doch sehr bescheidenen Erwartungen für das Jahr 2009 glatt zu unterbieten. Doch das komplette Wuppertaler Sportjahr wird als eines der erfolglosesten in die Geschichte eingehen.

Meisterschaften, Aufstiege und Pokale - das waren fast Fremdwörter im Wuppertaler Sprachgebrauch, sieht man einmal von den Erfolgen der Seniorensportler und in einigen Randsportarten ab.

Nicht einmal der Wuppertaler SV sorgte für die Unterhaltung durch handfeste Skandale. Obwohl der Verein ein Jahr lang mit dem Rücken zur Wand stand, wurde im wirtschaftlichen und sportlichen Bereich seriöse Arbeit abgeliefert. Im Sommer knüpfte Friedhelm Runge nur kurz an alte Zeiten an, in dem er medienwirksam drohte, die Lizenz für die 3. Liga aus wirtschaftlichen Gründen zurückzugeben, aber das war es dann auch schon. Runge hatte schlichtweg das Spardiktat der Stadt Wuppertal vorweggenommen, und so richtig böse konnten ihm selbst seine schärfsten Kritiker nicht sein, da er nur die Wahrheit gesagt hatte. Und die lautet, dass der Wuppertaler SV ohne Unterstützung der heimischen Wirtschaft oder über größere Einnahmen aus Fernsehgeldern nicht konkurrenzfähig ist.

Doch wo sind die Alternativen? Es gibt keinen Ersatz für Einzelkämpfer wie Friedhelm Runge (WSV), Thorsten Westhoff (Titans), Peter Stroucken (RSC) oder Manfred Osenberg (TVBeyeröhde). Profisport oder Sport mit halbprofessionellen Zügen wäre ohne diese Macher in Wuppertal nicht mehr machbar. Leider haben selbst die Einzelkämpfer-Modelle auf Dauer keine Zukunft, weil für den Sportstandort Wuppertal insgesamt keine Besserung in Sicht ist. So bleibt im Augenblick nur der Trost, dass alles noch viel schlimmer hätte kommen können.

Auch wenn es der Stadt Wuppertal 2010 nicht viel besser ergehen wird, der Sport könnte dennoch allein schon wegen des Terminkalenders für einige wenige Lichtblicke sorgen, die der ganzen Stadt guttun. Die Rollhockey-EM in der Uni-Halle im September und die Kurzbahn-DM im Schwimmen im November in der Schwimmoper sind nur zwei Beispiele. Hinzu kommen Angebote wie der Cross-Triathlon, der Volkslauf oder der Tag des Sports. Im Breitensport zeigt Wuppertal mit seiner Vereinsvielfalt und ehrenamtlichen Helfern immer noch Muskeln. Außerdem werden der WSV und die Titans die Klasse halten, der Beyeröhder Nachwuchs Jugendmeister. Und der BHC steigt in die 1. Liga auf. Warum? Weil die Stadt positive Erlebnisse und Ergebnisse mehr denn je braucht.

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