Handball 2. Liga in Gefahr: TVB  erhält Korb vom BHC

Wuppertal/Solingen · Den Handballerinnen fehlt noch Geld für neue Saison, sonst droht nach Jahrzehnten das Ende von Bundesliga-Frauenhandballs in Wuppertal. Sportlich liegt die Hürde am Samstag gegen Herrenberg hoch.

 TVB-Chef Norbert Koch sucht in der Coronakrise händeringend noch Wege, Zweitliga-Handball bei dem Traditionsclub zu erhalten.

TVB-Chef Norbert Koch sucht in der Coronakrise händeringend noch Wege, Zweitliga-Handball bei dem Traditionsclub zu erhalten.

Foto: Fischer, Andreas/Andreas Fischer

Mit der Begegnung an diesem Samstag gegen die SG H2Ku Herrenberg (18.45 Uhr, Buschenburg, live bei Sportdeutschland.tv)  hat die Mannschaft des TVB Wuppertal eine sportliche Herkulesaufgabe vor der Brust. Belegen die Gäste doch den dritten  Platz in der 2.Bundesliga, während die  Beyeröhder Handballgirls gegen den Abstieg kämpfen. Allerdings ist im sonst so beschaulichen Beyeröhder Lager der sportliche Vergleich in den Hintergrund gerückt. Als wenn es nicht reichen würde, dass Trainer Dominik Schlechter durch die Wetterverhältnisse auf die Trainingseinheiten zum Wochenbeginn verzichten musste, kam zu Tage, dass die ohnehin knappen TVB-Finanzen durch die Pandemie noch mehr in Schieflage geraten sind. Das  Solinger Tageblatt meldet, dass die TVB-Verantwortlichen bei Michael Kölker, dem Unterstützer der ambitionierten Frauen des Bergischen HC, die in wenigen Jahren von der Kreisliga bis an die Spitze der Oberliga kletterten, für eine Spielgemeinschaft angefragt haben. Das bestätigte Norbert Koch gegenüber der WZ: „Leider fanden sich bisher in Wuppertal nicht genügend Sponsoren, die bereit sind, leistungsbezogenen Frauenhandball zu unterstützen. Um den Handballfans diesen Spitzensport aber weiteranbieten zu können, haben wir das Gespräch gesucht.“

Über den Inhalt der Konsultation mit den Solinger Verantwortlichen, zu denen auch Ex-Profi Max Ramota gehörte, möchte der TVB-Chef, nichts sagen, auch wenn von Solinger Seite bekannt wurde, dass die Anfrage abgelehnt wurde. „Wir halten uns an die Vereinbarung des Stillschweige-Versprechens“, sagt Koch. Er habe am Donnerstagabend die Mannschaft über die finanzielle Lage, in die man durch die coronabedingten Einnahmeverlusten geraten sei, informiert. Dabei sollen ihr Vorschläge mit gewissen Bedingungen gemacht worden sein.

Bis zum 1. März müssen die Lizenz-Bedingungen erfüllt sein

Dass es schon beschlossene Sache sei, dass die Wuppertaler keine Lizenz einreichen, weist Norbert Koch entschieden zurück. „Wir werden alles dafür tun, um bis zum 1.März alle Bedingungen zu erfüllen und die Lizenz für die kommende Saison in Wuppertal zu behalten“, sagt der 72-Jährige. Er hofft darauf, dass sich noch genügend Unternehmen und Gönner finden, die die Bemühungen des TVB unterstützen, mit einem Mini-Etat dafür zu sorgen, dass Wuppertal im Frauen-Leistungshandball nicht nach Jahrzehnten von der Bundesligakarte verschwindet.

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